Polizisten, Rettungs- und Hilfskräfte sind nicht nur Uniformträger. Sie sind Menschen, die sich für andere engagieren. Eine Ausstellung im Kreishaus macht dies deutlich und würdigt ihren Einsatz.

Sie sind rund um die Uhr im Einsatz für ihre Mitmenschen, setzen dabei zum Teil ihre Gesundheit und ihr Leben aufs Spiel und werden dennoch als Vertreter einer Staatsmacht oft attackiert: Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste, Notärzte, THW, DLRG. Eine noch bis zum 7. April dauernde Ausstellung im ersten Erweiterungsbau des Kreishauses zeigt nun die Menschen hinter Uniform und Blaulicht – mit lebensgroßen Fotografien und prägnanten Texten werden sie greifbar und mit ihrer ganzen Persönlichkeit wahrnehmbar. Die Idee dazu hatte die Initiative für Respekt und Toleranz aus dem westfälischen Münster. Bei einem Empfang, bei dem Vertreter des Landkreises und des Vereins „Sicherer Landkreis Ludwigsburg“ die Arbeit der Einsatzkräfte würdigten, schilderte die Ideengeberin der Ausstellung, Andrea Wommelsdorf, ihre Gefühle nach der Stuttgarter Krawallnacht und ihr Unverständnis darüber, dass niemand die Stimme für die Einsatzkräfte erhebt.

 

Unverzichtbar in Krisensituationen

Landrat Dietmar Allgaier erinnerte daran, wie wichtig die Unterstützung der Blaulichtorganisationen beispielsweise in der Corona-Pandemie, aber auch bei der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal gewesen sei. Im Landkreis Ludwigsburg seien fast 6000 Helferinnen und Helfer ehrenamtlich im Brand- und Katastrophenschutz für die Sicherheit der Bevölkerung da – vor allem im Rettungsdienst von hauptamtlichen Kräften unterstützt. „Wer Rettungskräfte angreift, überschreitet eine rote Linie“, so Allgaier, „hier darf nicht weggeschaut, sondern muss unmissverständlich gehandelt werden – und das sehe ich auch als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.“

Der Landkreis wisse, was er an seinen Blaulichtorganisationen habe und dass er sich auf diese verlassen könne. Umgekehrt könnten sich diese auch auf den Landkreis verlassen. Dieser habe in den letzten Jahren das Team des Bevölkerungsschutzes verstärkt, ferner sei er an der Integrierten Leitstelle (ILS) beteiligt und im Bereichsausschuss Rettungswesen vertreten. Zusammen mit verschiedenen Blaulichtorganisationen richte der Landkreis Hallen für die Unterbringung von Geflüchteten her und aktualisiere zusammen mit den Experten der Rettungsdienste derzeit das Konzept „Massenanfall von Verletzten und Erkrankten“. Zudem seien die Planungen für ein neues Bevölkerungs- und Katastrophenschutzzentrum in vollem Gange.