Es war einer der Momente, in denen er sich gefürchtet hat. Er gibt offen zu: „Natürlich hatte ich Angst, jeden Tag. Oft hat sie mich aber erst zu Hause eingeholt, wenn ich die Bilder durchgesehen habe. Mit zitternden Knien habe ich mich dann gefragt, warum ich mich in diese Gefahr begebe.“ Bouali zog immer wieder los, obwohl auch er selbst irgendwann von einer Tränengasgranate getroffen wurde.

 

Am 19. Februar hat Hamideddine Bouali dann sein zeichenhaftes Bild gefunden. Es entstand auf einer Demonstration für ein säkulares Tunesien und zeigt eine junge Frau. Sie schwenkt eine tunesische Flagge, hat den Mund zum Schrei aufgerissen. Auf ihrem T-Shirt steht „Tunesien gehört dir und mir und allen.“ Es ist das Bild, auf das Bouali so lange gewartet hat – weil es alles zeigt. Die Flagge, die Emanzipation der Frauen, die Jugend, die Wut. Bouali hat das Bild „Victoire de Tunisie“ genannt. Es könnte später im Geschichtsbuch stehen.

Bouali stellt in aller Welt aus

Boualis Fotografien sind nicht nur im Netz verbreitet, sondern auch öffentlich ausgestellt worden: Washington, London, Paris, Berlin, jetzt in Stuttgart. Der „Spiegel“ betitelte ihn als „Fotografen der Freiheit“. Bouali begleitet seine Ausstellung durch Europa, seine Nikon hat er immer dabei. Selbst die Zeit in Stuttgart nutzt er, um zu fotografieren, die Bilder stellt er online. Auch wenn die heiße Phase der Jasminrevolution vorbei ist, will er sich weiter auf die Streetfotografie konzentrieren. Er geht durch die Straßen, lässt das Leben auf sich zukommen und hält es manchmal für den Moment einer Verschlusszeit fest.

Die Ausstellung „Revolution auf Tunesisch“ wird heute um 18.30 Uhr im Stuttgarter Rathaus eröffnet und ist bis zum 3. Februar geöffnet, Mo–Fr von 8 bis 18 Uhr. // Hamideddine Bouali im Internet unter www.du-photographique.blogspot.com

Fotografiert hat Bouali mit einer kompakten Superzoomkamera. Die Profikamera hat er absichtlich nicht benutzt. Sie ist groß, schwer – und auffällig. Bouali ist überzeugt: „Viele Bilder konnte ich nur machen, weil ich als Amateur durchgegangen bin, der Souvenirfotos schießt.“

Dennoch war diese Arbeit lebensgefährlich. Nur hundert Meter von Boualis Standort entfernt wurde am 17. Januar vergangenen Jahres der deutsch-französische Pressefotograf Lucas Mebrouk-Dolega von einer Tränengasgranate tödlich am Kopf getroffen. „Ich war bestürzt“, sagt Bouali. Er hatte den Journalisten gekannt und erst später von dessen Tod erfahren.

Von ihm stammt das Bild der Revolution

Es war einer der Momente, in denen er sich gefürchtet hat. Er gibt offen zu: „Natürlich hatte ich Angst, jeden Tag. Oft hat sie mich aber erst zu Hause eingeholt, wenn ich die Bilder durchgesehen habe. Mit zitternden Knien habe ich mich dann gefragt, warum ich mich in diese Gefahr begebe.“ Bouali zog immer wieder los, obwohl auch er selbst irgendwann von einer Tränengasgranate getroffen wurde.

Am 19. Februar hat Hamideddine Bouali dann sein zeichenhaftes Bild gefunden. Es entstand auf einer Demonstration für ein säkulares Tunesien und zeigt eine junge Frau. Sie schwenkt eine tunesische Flagge, hat den Mund zum Schrei aufgerissen. Auf ihrem T-Shirt steht „Tunesien gehört dir und mir und allen.“ Es ist das Bild, auf das Bouali so lange gewartet hat – weil es alles zeigt. Die Flagge, die Emanzipation der Frauen, die Jugend, die Wut. Bouali hat das Bild „Victoire de Tunisie“ genannt. Es könnte später im Geschichtsbuch stehen.

Bouali stellt in aller Welt aus

Boualis Fotografien sind nicht nur im Netz verbreitet, sondern auch öffentlich ausgestellt worden: Washington, London, Paris, Berlin, jetzt in Stuttgart. Der „Spiegel“ betitelte ihn als „Fotografen der Freiheit“. Bouali begleitet seine Ausstellung durch Europa, seine Nikon hat er immer dabei. Selbst die Zeit in Stuttgart nutzt er, um zu fotografieren, die Bilder stellt er online. Auch wenn die heiße Phase der Jasminrevolution vorbei ist, will er sich weiter auf die Streetfotografie konzentrieren. Er geht durch die Straßen, lässt das Leben auf sich zukommen und hält es manchmal für den Moment einer Verschlusszeit fest.

Die Ausstellung „Revolution auf Tunesisch“ wird heute um 18.30 Uhr im Stuttgarter Rathaus eröffnet und ist bis zum 3. Februar geöffnet, Mo–Fr von 8 bis 18 Uhr. // Hamideddine Bouali im Internet unter www.du-photographique.blogspot.com