Die Weimarer Republik setzte den renommierten Reformkurs des beginnenden 20. Jahrhunderts fort. Ihr Versprechen lautete „Bildung für alle“. Sogenannte Versuchsschulen mit mehr Licht, Luft und Sonne entstanden. Einflüsse der Schulen des Neuen Bauens wurden sichtbar. Viele Gebäude entstanden allerdings nicht, da nach dem Boom des vorangegangenen Jahrzehnts der Raumbedarf weitgehend gedeckt war.

 

Nachdem die ehrgeizigen Reformpläne für die Stadtschulen unter den Nazis wieder in der Schublade verschwunden waren – gebaut wurden vor allem kleinere Gebäude im ländlichen Raum –, erlebte Stuttgart in den 1950er Jahren den größten Schulbauboom. Viele Häuser lagen nach dem Zweiten Weltkrieg in Schutt und Asche. Neue Einrichtungen mussten her, und sie sollten zu Lernorten der Demokratie werden. Die „Neue Schule“ als Gegenkonzept zur Pauk- und Drillschule wurde geboren. Die meisten Gebäude hatten nur ein bis zwei Geschosse, die Klassenräume waren lichtdurchflutet, das Mobiliar war beweglich. Als „Schule im Grünen“ erhielten viele Neubauten der Zeit eine aufwendige Gartengestaltung.

Schullandschaft ist erneut im Umbruch

Große Veränderungen erlebte die Stuttgarter Schullandschaft dann in den 1960/1970er-Jahren. Die Macher der Ausstellung sprechen sogar von einer „radikalen Wandlung“. Weil höhere Bildungsabschlüsse zu rar waren und die Medien eine „Bildungskatastrophe“ sahen, wurde das Berufsschulwesen deutlich gefördert. Als neue Schulform wurde die Gesamtschule aus der Taufe gehoben. Schulbauten sollten schnell entstehen, kostengünstig und veränderbar sein. Serienplanung und Systembauweise gewannen an Einfluss.

Die Ausstellung veranschaulicht fast 100 Jahre Baugeschichte. Eisenmann betonte: „Es ist wichtig, die Individualität der Schulen herauszuarbeiten.“ Derzeit sei die Schullandschaft erneut im Umbruch – mit wachsenden Gymnasien, Gemeinschaftsschulen, Ganztagsbetrieb und Behindertenintegration.

Claus Wolf vom Landesamt für Denkmalpflege hob hervor: „Der Denkmalschutz geht oft im Strudel der Anforderungen unter.“ Umso entscheidender sei es zu wissen, „was im Schulbau denkmalprägend und welches Gebäude schützenswert ist“.

Die Weimarer Republik setzte den renommierten Reformkurs des beginnenden 20. Jahrhunderts fort. Ihr Versprechen lautete „Bildung für alle“. Sogenannte Versuchsschulen mit mehr Licht, Luft und Sonne entstanden. Einflüsse der Schulen des Neuen Bauens wurden sichtbar. Viele Gebäude entstanden allerdings nicht, da nach dem Boom des vorangegangenen Jahrzehnts der Raumbedarf weitgehend gedeckt war.

Nachdem die ehrgeizigen Reformpläne für die Stadtschulen unter den Nazis wieder in der Schublade verschwunden waren – gebaut wurden vor allem kleinere Gebäude im ländlichen Raum –, erlebte Stuttgart in den 1950er Jahren den größten Schulbauboom. Viele Häuser lagen nach dem Zweiten Weltkrieg in Schutt und Asche. Neue Einrichtungen mussten her, und sie sollten zu Lernorten der Demokratie werden. Die „Neue Schule“ als Gegenkonzept zur Pauk- und Drillschule wurde geboren. Die meisten Gebäude hatten nur ein bis zwei Geschosse, die Klassenräume waren lichtdurchflutet, das Mobiliar war beweglich. Als „Schule im Grünen“ erhielten viele Neubauten der Zeit eine aufwendige Gartengestaltung.

Schullandschaft ist erneut im Umbruch

Große Veränderungen erlebte die Stuttgarter Schullandschaft dann in den 1960/1970er-Jahren. Die Macher der Ausstellung sprechen sogar von einer „radikalen Wandlung“. Weil höhere Bildungsabschlüsse zu rar waren und die Medien eine „Bildungskatastrophe“ sahen, wurde das Berufsschulwesen deutlich gefördert. Als neue Schulform wurde die Gesamtschule aus der Taufe gehoben. Schulbauten sollten schnell entstehen, kostengünstig und veränderbar sein. Serienplanung und Systembauweise gewannen an Einfluss.

Die Ausstellung veranschaulicht fast 100 Jahre Baugeschichte. Eisenmann betonte: „Es ist wichtig, die Individualität der Schulen herauszuarbeiten.“ Derzeit sei die Schullandschaft erneut im Umbruch – mit wachsenden Gymnasien, Gemeinschaftsschulen, Ganztagsbetrieb und Behindertenintegration.

Claus Wolf vom Landesamt für Denkmalpflege hob hervor: „Der Denkmalschutz geht oft im Strudel der Anforderungen unter.“ Umso entscheidender sei es zu wissen, „was im Schulbau denkmalprägend und welches Gebäude schützenswert ist“.