In dieser Woche startet in Stuttgart eine sehenswerte Ausstellung mit sehr persönlichen Dokumenten. Es geht um die Kindertransporte, mit denen jüdische Kinder 1938/39 nach England ausreisen konnten. Ein kleines Zeitfenster der Rettung.
Zwischen Dezember 1938 und dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs im September 1939 wurden rund 10 000 meist jüdische Kinder mit sogenannten Kindertransporten aus Nazideutschland nach Großbritannien gebracht – auch aus Stuttgart. Sie entkamen so Verfolgung und Vernichtung, sahen jedoch in den meisten Fällen ihre Eltern nicht wieder. Diesem Geschichtskapitel ist eine Ausstellung mit dem Titel „I said ,Auf Wiedersehen‘“ gewidmet, die vom 25. Oktober bis zum 25. Januar im Ausstellungssaal der Württembergischen Landesbibliothek in der Konrad-Adenauer-Straße zu sehen ist. Die Vernissage am Donnerstag, 24. Oktober, um 18 Uhr kann digital angeschaut werden unter: https://bitbw.webex.com/meet/wlb.
Die Ausstellung zeigt ausgewählte Briefe und Postkarten von fünf Familien. Sie dokumentieren die schmerzliche Trennung der Kinder von den Eltern, die häufig endgültig war. Die Ausstellung geht auf eine Kooperation der Berthold-Leibinger-Stiftung mit dem Freundeskreis Yad Vashem, der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und der Wiener Holocaust Library und der Association of Jewish Refugees zurück. Kuratorin ist Ruth Ur, die Geschäftsführerin des Freundeskreises Yad Vashem. Die Ausstellung war zuvor im Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestags zu sehen. Hinzugekommen ist nun eine Station mit Beispielen aus der Region und einer Stuttgarter Familie. Zur Ausstellung gibt es Führungen und ein Begleitprogramm. Die Schau ist Montag bis Freitag von 8 bis 22 und samstags von 10 bis 20 Uhr geöffnet; an Sonn- und Feiertagen geschlossen.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.wlb-stuttgart.de.