Vom Morsezeichen zum Smartphone – Das Technoseum in Mannheim hat eine Dauerausstellung zur Mediengeschichte eröffnet.
Mannheim - Der stattliche Daimler Benz L, Baujahr 1954, war im Einsatz als Queen Elisabeth im Mai 1965 auf ihrer ersten Deutschlandreise auch S
Neueste Technik ist auch Statussymbol
Der Wagen bildet den Auftakt der neuen Dauerausstellung zum Thema Mediengeschichte. Mit sieben Tonnen ist er das größte Prachtstück der Schau, aber nicht ihr einziges. Mehr als imposant sind auch die „Riesen-Lyra“, ein Grammophon aus dem Jahr 1910 mit seinem enormen Schalltrichter oder der auf Hochglanz polierte fast raumhohe Fernsehschrank samt Hausbar aus dem Jahr 1953 – ein Beleg dafür, dass neueste Technik schon früher nicht allein von praktischem Nutzen war, sondern gern auch als Statussymbol diente.
Um 1870 sind weite Teile der Erde vernetzt
Mehr als 700 Objekte, vom Überlandkabel bis zum Kofferradio, von der historischen Morsetaste bis zum neu
1876 wird das Telefon von Alexander Bell patentiert. 1881 entsteht in Berlin das erste deutsche Telefonnetz. Im selben Jahr schon folgt die aufstrebende Industriestadt Mannheim. Bei der Vermittlung der Gespräche waltet und schaltet das „Fräulein vom Amt“. Angeblich, weil Frauen verständlichere Stimmen haben als Männer – tatsächlich aber vor allem, weil sie billiger sind als diese. In jedem Fall aber ist der Job angesehen und auch besser bezahlt als beispielsweise die Arbeit in einer Fabrik.
Es gab sogar Radios zum selber Bauen
Der elektrischen Telegraphie, dem Telefon, dem Grammophon, der Photographie und dem Film ist das erste
Thema des dritten Kapitels ist dann der Neuanfang des Hörfunks nach dem Zweiten Weltkrieg und der Höhenflug des Fernsehens in der Zeit des Wirtschaftswunders.
Neue Techniken haben auch Schattenseiten
Im letzten Kapitel geht es dann um Computer, Handys und Smartphones. Auch deren erste Vertreter haben
längst Museumsreife. „Digitale Technik ist heute allgegenwärtig. Sie vereinfacht, optimiert und beschleunigt, was aber nicht nur Fortschritt bedeutet“, stellen die Ausstellungsmacher fest. Auf der einen Seite zeigen sie Alexa und digital vernetze Mülleimer – auf der anderen die offensichtlichen Schattenseite der immer neuen Geräte: produziert in Fernost unter fragwürdigen Arbeitsbedingungen und schon alsbald nur noch schwer reyclebarer Elektroschrott.