Ein uralter Handwerksberuf stirbt aus, denn Schneidewerkzeuge liefert schneller und preisgünstiger der Roboter. Zu Besuch bei Stefan Trittler, der trotzdem auf Nostalgie verzichtet.

Esslingen - Besucher tun gut daran, die Messerschmiede mit der gebotenen Ehrfurcht zu betreten: Das Esslinger Biotop für eine sterbende Handwerkskunst verträgt sich nur noch bedingt mit der Atemlosigkeit digitaler Welten. Es ist, als hätte jemand die Zeit gebeten, noch ein bisschen stillzustehen. Die Holzdielen vor der Werkbank knarren unter jedem Schritt, beißender Kohlequalm aus der Esse nimmt den Raum gefangen, und wo das Auge ein Wirrwarr aus Maschinen, Werkzeugen und Materialien zu erkennen glaubt, beruhigt ein zweiter Blick mit dem Hinweis auf Sortiment und Ordnung.