Das hätte für Angelique Kerber schlimmer kommen können. Trotz ihres missglückten Starts in das neue Jahr ist die letztjährige Australian-Open-Siegerin in der ersten Runde in Melbourne Favoritin. Einige große Namen dürften über die Auslosung wenig erfreut sein.

Melbourne - Angelique Kerber hat für den Start in die Titelverteidigung bei den Australian Open ein nicht allzu schweres Los erhalten. Die Weltranglisten-Erste muss gegen die Ukrainerin Lessia Zurenko antreten, derzeit die Nummer 61 der Tennis-Welt. Vor der Auslosung am Freitag in Melbourne hatte Kerber gemeinsam mit dem letztjährigen Herren-Sieger Novak Djokovic die Siegerpokale präsentiert. „Das ist schon etwas Besonderes, als Titelverteidigerin hierher zu kommen“, sagte die Norddeutsche vor der Auslosung. Sie wolle aber wieder nur von Runde zu Runde schauen, nachdem sie im Vorjahr beim Start gegen die Japanerin Misaki Doi erst nach Abwehr eines Matchballs noch weiterkam - und dann das Turnier gewann.

 

In der zweiten Runde könnte es ein deutsches Duell gegen Carina Witthöft geben. Kerbers letztjährige Finalgegnerin Serena Williams aus den USA erhielt in der Schweizerin Belinda Bencic eine schwere Gegnerin für die erste Runde. Bislang stehen sechs deutsche Damen im Hauptfeld des ersten Grand-Slam-Turniers im neuen Jahr, das am Montag beginnt und mit umgerechnet 35 Millionen Euro dotiert ist.

Dank Wildcard dabei

Die an Nummer 26 gesetzte Laura Siegemund muss gegen die Serbin Jelena Jankovic antreten, einst die Nummer eins der Welt. Bei einem Sieg wäre ein Duell mit Julia Görges möglich, die erst auf die Tschechin Katerina Siniakova trifft. Andrea Petkovic spielt gegen Kayla Day aus den USA, die dank einer Wildcard dabei ist. Annika Beck bekommt es mit der Australierin Ashleigh Barty zu tun.

Bei den Herren sind bisher sieben deutsche Profis dabei. Der an Nummer 24 gesetzte Hamburger Alexander Zverev startet gegen den Niederländer Robin Haase, sein älterer Bruder Mischa gegen den Spanier Guillermo Garcia-Lopez. Schwere Lose erhielten Routinier Florian Mayer gegen den einstigen Weltranglisten-Ersten Rafael Nadal aus Spanien, Dustin Brown gegen den letztjährigen Wimbledon-Finalisten Milos Raonic aus Kanada und Jan-Lennard Struff gegen den Österreicher Dominic Thiem. Der an Nummer 32 gesetzte Philipp Kohlschreiber erhielt den Georgier Nikolos Basilaschwili zugelost, Altmeister Tommy Haas den Franzosen Benoît Paire. Beide deutschen Routiniers sind derzeit noch angeschlagen.

Knifflige Aufgabe

Der serbische Titelverteidiger Djokovic steht gegen Fernando Verdasco vor einer kniffligen Aufgabe, beim Turnier in Doha hatte er jüngst im Halbfinale fünf Matchbälle gegen den Spanier abwehren müssen. Im Finale besiegte Djokovic dann den Weltranglisten-Ersten Andy Murray. Der Schotte, dem der Titel in Melbourne noch fehlt, muss zunächst gegen Ilija Martschenko aus der Ukraine antreten.