Im dritten Anlauf hat es Alexander Zverev in die zweite Woche der Australian Open geschafft. Beim Drittrunden-Sieg über den Australier Alex Bolt konnte er Kräfte sparen. Nun gibt es Gelegenheit zu einer Revanche. Ein mögliches Williams-Duell kam nicht zustande.

Melbourne - Alexander Zverev gibt bei den Australian Open seine Premiere im Achtelfinale. Mit einem sicheren 6:3, 6:3, 6:2-Erfolg über den Australier Alex Bolt zog die deutsche Herren-Tennis-Hoffnung am Samstag erstmals unter die letzten 16 ein. „Ich musste gut returnieren, das habe ich gut gemacht“, sagte Zverev im Siegerinterview. „Ich musste mein Spiel spielen, aggressiv sein, den Gegner ein bisschen bewegen. Das hat ganz gut geklappt.“

 

An diesem Montag kann sich der 21-jährige Hamburger gegen den Kanadier Milos Raonic für das schmerzliche Achtelfinal-Aus in Wimbledon vor anderthalb Jahren revanchieren. Der 28 Jahre alte Weltranglisten-17. stand 2016 auch dank seines starken Aufschlags im Endspiel des Rasen-Klassikers. Insgesamt steht es in der Bilanz zwischen beiden 1:1. „Es wird nicht viele lange Ballwechsel geben“, prophezeite Zverev.

Kerber trifft auf Collins

Wimbledonsiegerin Angelique Kerber bestreitet ihr Achtelfinale schon an diesem Sonntag ab 5.00 Uhr MEZ. Die Melbourne-Titelträgerin von 2016 trifft dann auf die Amerikanerin Danielle Collins.

Zverev startete in der Rod-Laver-Arena mit einem Break optimal gegen Bolt, der gleich im ersten Spiel stürzte. Der Lokalmatador, der zwischenzeitlich schon mit dem Profi-Tennis aufgehört hatte, überraschte in der Runde zuvor den erfahrenen Franzosen Gilles Simon. Der Linkshänder schaffte zwar ein Rebreak zum 3:3, Zverev schaltete aber sofort einen Gang höher, profitierte auch von einigen Fehlern und holte sich nach dem kleinen Rückschlag den ersten Satz.

Zu viele leichte Fehler bei Bolt

Der Favorit konnte mit dem Aufschlag und seinen Grundschlägen deutlich mehr Druck machen als Bolt. Zwar feierten die beinahe 15.000 Fans in der nahezu komplett gefüllten Arena im ersten Abendmatch jeden Punktgewinn ihres Landsmanns. Der 155. der Weltrangliste mit dem teilweise blondierten Haarschopf hielt oft gut dagegen, machte aber weiterhin den einen oder anderen leichten Fehler zu viel oder hatte Schwierigkeiten mit Zverevs Tempo. Nach dem Break zum 5:3 holte sich der Sieger der ATP Finals mit etwas Mühe auch den zweiten Satz und stieß danach einen lauten Schrei aus.

Die Breaks zum 2:1 und 4:1 im dritten Satz waren die Entscheidung, nach 1:52 Stunden beendete Zverev die Partie gegen den wackeren Bolt. Damit konnte er nach dem mühsamen Fünf-Satz-Sieg gegen den Franzosen Jérémy Chardy in der Runde zuvor diesmal wertvolle Kraft sparen.

Williams im Eiltempo

Weiter kam direkt zuvor auch Novak Djkovic, der damit über das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres hinaus die Nummer eins der Welt bleiben wird. Der Serbe schlug den kanadischen Jungstar Denis Shapovalov 6:3, 6:4, 4:6, 6:0. Djokovic wäre mit einem siebten Triumph in Melbourne alleiniger Rekordsieger.

Bei den Damen verbuchte Serena Williams mit 6:2, 6:1 über die Ukrainerin Dajana Jastremska den dritten klaren Sieg und trifft am Montag in einem mit Spannung erwarteten Achtelfinale auf die Weltranglisten-Erste Simona Halep aus Rumänien. Die letztjährige Finalistin schlug Venus Williams 6:2, 6:3 und verhinderte ein Duell der Schwestern in der Runde der letzten 16. Serena Williams holte vor zwei Jahren in Melbourne im Endspiel gegen Venus Williams ihren bislang letzten von 23 Grand-Slam-Titeln und würde mit einem weiteren Triumph den Rekord der Australierin Margaret Court einstellen.