Die Lage in Nahost spitzt sich zu – Flüge werden gestrichen, Warnungen verschärft – was jetzt zu beachten ist.
Kommt es nun schnell zum Äußersten und sind womöglich auch Reiseländer betroffen? Nach den israelischen Luftwaffenangriffen auf iranische Militär- und Nuklearanlagen, wiederholten iranischen Raketen-Attacken auf Israel und den jüngsten US-Militärschlägen gegen Atomanlagen hat sich die Lage im Nahen Osten dramatisch zugespitzt.
Infolge der Feindseligkeiten haben zahlreiche internationale Fluggesellschaften ihre Routen umgeleitet oder Flüge gestrichen. Die Bundesagentur für Luftfahrt warnt unter anderem vor möglichen Luftraumsperrungen in Irak und Jordanien - also möglicherweise über die Konfliktparteien Israel und Iran hinausreichend.
Gleichzeitig verschärfte das Auswärtige Amt angesichts der anhaltenden militärischen Eskalationen und wachsenden Spannungen seine Reisewarnungen für mehrere Staaten der Region deutlich. Nach Israel und in den Iran sind derzeit ohnehin keine Flugreisen möglich. Aber auch darüber hinaus wird es zunehmend heikel: Der Luftraum könne jederzeit gesperrt werden und mehrere Fluggesellschaften hätten in der Region bereits den Flugbetrieb eingestellt, so ein aktueller Hinweis, der insbesondere sieben Länder in Nahost beziehungsweise am Persischen Golf betrifft.
Auswärtiges Amt - Flugverkehr bald eingestellt?
- Jordanien
- Saudi-Arabien
- Oman
- Kuwait
- Katar
- Vereinigte Arabische Emirate (VAE)
- Bahrain
Welche Reisewarnungen gelten aktuell?
Israel: Das Auswärtige Amt warnt eindringlich vor Reisen in das gesamte israelische Staatsgebiet – einschließlich Tel Aviv, Jerusalem und Eilat. Deutsche Staatsbürger werden aufgefordert, geplante Aufenthalte abzusagen und – sofern vor Ort – das Land auf sicherem Weg zu verlassen.Auch für die palästinensischen Gebiete – insbesondere den Gazastreifen und das Westjordanland – gilt eine ausdrückliche Ausreiseempfehlung. Die Lage sei dort „extrem unberechenbar“, so das Auswärtige Amt.
Libanon: Vor Reisen in den Süden des Landes, in die Bekaa-Ebene, das Gouvernorat Baalbek-Hermel, das Grenzgebiet zu Syrien sowie in alle palästinensischen Flüchtlingslager und die südlichen Vororte von Beirut wird gewarnt. Auch von Reisen in andere Landesteile Libanons rät das Auswärtige Amt dringend ab
Iran: Auch für den Iran wird die Lage zunehmend kritisch eingeschätzt. Deutsche Staatsbürger sollen das Land „unverzüglich“ verlassen. Die diplomatischen Beziehungen gelten als angespannt, das Risiko von willkürlichen Festnahmen oder plötzlichen Grenzschließungen ist laut Bundesregierung hoch.
Jemen: Aufgrund des anhaltenden Bürgerkriegs und der Angriffe der Huthi-Miliz auf internationale Schiffe spricht die Bundesregierung eine doppelte Warnung aus: Alle Deutschen sollen das Land verlassen. Auch von einer Durchfahrt durch das Rote Meer – sei es privat oder kommerziell – wird dringend abgeraten.
Reisewarnung für Türkei und Ägypten?
Türkei und Ägypten: Von Reisen in das Grenzgebiet der Türkei zu Irak und zu Syrien in den Provinzen Şanlıurfa und Mardin und von Reisen in die Provinzen Sırnak und Hakkâri wird dringend abgeraten. Während für die Türkei keine formelle Reisewarnung ausgesprochen wurde, mahnt das Auswärtige Amt dennoch zur Vorsicht. Hintergrund sind regierungskritische Proteste, pro-palästinensische Demonstrationen sowie die Gefahr willkürlicher Festnahmen – etwa auf Basis sozialer Medienaktivität.
Auch für Ägypten gilt keine generelle Warnung, allerdings wird von Reisen in den Nord-Sinai und die Grenzregion zu Israel abgeraten. Hier besteht weiterhin eine Gefahr durch terroristische Anschläge.