Der VfB Stuttgart siegt dank eines Tores von Shinji Okazaki bei Greuther Fürth mit 1:0 - Serdar Tasci sieht in einer turbulenten zweiten Hälfte die rote Karte.

Fürth - Der Fürther Heimfluch bleibt bestehen. Auch im achten Versuch schafften die fränkischen Bundesliga-Newcomer vor eigener Kulisse keinen Sieg, durch das 0:1 (0:1) gegen den VfB Stuttgart rutschte der Aufsteiger am Samstag sogar wieder auf den Tabellenplatz ab. Und das trotz einer „couragierten Leistung“, wie Trainer Mike Büskens zurecht erkannte. Die miese Chancenauswertung macht Erfolgserlebnisse aber quasi unmöglich. „Wir haben es zum wiederholen Male nicht geschafft, uns zu belohnen. Dabei wissen auch wir, dass Fußball ein Ergebnissport ist“, meinte der Coach.

 

Bei unangenehmer Kälte und hoher Luftfeuchtigkeit reichte dem VfB eine durchschnittliche Vorstellung, um auf Platz sieben zu klettern. Shinji Okazaki (45. Spielminute) köpfte die Gäste vor 17 443 frierenden Zuschauern zu drei Punkten gegen engagierte Fürther, die aus ihren vielen Torchancen kein Kapital schlugen. „Das Tor kam zum perfekten Zeitpunkt“, lobte Trainer Bruno Labbadia. „Aber wir haben heute auch das nötige Glück gehabt, das muss man ganz klar sagen.“

Für den VfB war es kurz vor der Europa-League-Partie gegen Molde FK ein willkommenes Erfolgserlebnis - am Donnerstag geht es dann auf kontinentaler Ebene um den Einzug in die K.o.-Runde. In der Liga wird Serdar Tasci dem VfB nach seiner Roten Karte (53.) vorerst fehlen.

Im Mittelpunkt des ersten Durchgangs stand vor allem Vedad Ibisevic: Gleich zweimal fiel der VfB-Stoßstürmer im 16-Meter-Raum und forderte Foulelfmeter. Bei der ersten Szene drehte sich der Bosnier geschickt um Verteidiger Thomas Kleine, sank zu Boden - doch Referee Thorsten Kinhöfer ließ weiterspielen. Besser lief es für Ibisevic dann unmittelbar vor der Pause, als er nach einem Zweikampf mit Mergim Mavraj fiel - und der Schiedsrichter ihm diesmal recht gab. Der 28-jährige Stürmer trat selbst an, scheiterte zwar am erstmals aufgebotenen Wolfgang Hesl im Fürther Tor, doch den Abpraller verwertete der heranstürmende Okazaki per Kopf.

Der VfB tat kaum mehr als nötig

Im sechsten Pflichtspiel der Stuttgarter in Fürth war es das erste VfB-Auswärtstor seit 1960, damals waren die Teams noch in der Oberliga Süd aufeinandergetroffen. In all den 52 Jahren danach hatten sich die Fürther von den Schwaben zu Hause nie bezwingen lassen - bis jetzt. Dass es soweit kam, hatte sich der Bundesliga-Abstiegskandidat Nummer eins allerdings wie schon so oft in dieser Saison selbst zuzuschreiben: Die Chancenauswertung war schlichtweg schwach.

Die erste gute Szene vergab der Ur-Fürther Edgar Prib schon leichtfertig im Ansatz (6.), spätestens beim zweiten Versuch hätte der Mittelfeldprofi eine blitzsaubere Hereingabe von Christopher Nöthe (34.) verwandeln müssen. Kurz nach der Pause verballerten die Franken innerhalb von drei Sekunden drei Riesenchancen. Zoltan Stieber und zweimal Nöthe brachten es nacheinander aus kürzester Distanz nicht fertig, den Ball im Tor unterzubringen. „Wir treffen alles, nur nicht ins Tor. Das ist symptomatisch für unsere derzeitige Situation“, kritisierte Büskens.

Der VfB tat kaum mehr als unbedingt nötig - das änderte sich auch nicht, als Tasci nach einem rüden Foul an Milorad Pekovic Rot sah und frühzeitig in Halbzeit zwei vom Feld musste. Den Gastgebern blieb dagegen das Pech treu: Prib traf mit einem Freistoß die Querlatte, und Kleine verpasste im Nachschuss den fälligen Ausgleich (79.).