Das neue Siegel für weintouristische Attraktionen in Baden-Württemberg hat 21 Betriebe gekürt, davon sind sieben aus dem Remstal. Die Palette reicht von spektakulären Neubauten bis hin zu attraktiven Aussichtspunkten.

Auszeichnung - Es entstehen immer mehr herausragende weintouristische Anlaufpunkte, die Weinbau, Architektur und Tourismus miteinander verknüpfen“, sagt Andreas Braun, der Geschäftsführer der Tourismus Marketing Baden-Württemberg (TMBW). Anlass ist die erste Preisverleihung des jüngst gemeinsam mit der Architektenkammer ins Leben gerufenen Projektes „Wein und Architektur“. Das neu eingeführte Siegel tragen in den Weinbaugebieten Baden und Württemberg nun insgesamt 21 Betriebe.

 

Ein Drittel der Preisträger sitzt im Remstal

Weil mit sieben ausgezeichneten Weinbau-Kunstwerken dabei ein Drittel der Preisträger im Remstal angesiedelt sind, ist der TMBW-Geschäftsführer im Namen des Tourismusministers Guido Wolf extra zur regionalen Urkundenverleihung in die Vinothek Alte Kelter nach Fellbach gereist. Sein Sonderlob fürs weinarchitektonisch vorbildliche Remstal: „Ich freue mich, dass auch hier das Remstal wieder einmal Spitze ist.“

Die ausgezeichneten Bauten reichen von neuen Weingütern und Vinotheken bis hin zu gezielt gestalteten und regelmäßig bespielten Wein-Aussichtspunkten, die, so Braun, weintouristische Angebote mit architektonischer Gestaltung vereinen. „Immer mehr Weingärtner arbeiten mit engagierten Architekten zusammen und schaffen dabei herausragende weintouristische Anlaufpunkte, die wir künftig bekannter machen wollen.“ Mit dem neuen Siegel „Wein & Architektur“ wolle das Land nun nicht nur die bisherigen Leistungen würdigen, sondern gleichzeitig andere Weinbauakteure dazu anregen, diesen Beispielen zu folgen. Die nächste Preisverleihung für vorbildliche Bauten im Bereich des Weinbaus, sagt Braun, werde spätestens in zwei Jahren folgen.

Extralob für Luitenbächer Höhe und Remstalkino

Der Neubau des Weinguts Ellwanger in der Winterbacher Bachstraße ist eines der ausgezeichneten Beispiele gelungener Weinbau-Architektur. „Die Giebelwände in Sichtbeton fassen die über Traufseiten und Dach gefaltete vorgehängte Corten-stahl-Fassade ein“, heißt es in der Laudatio zum ins Auge fallenden Kellereigebäude an der Orstdurchfahrt. „Die gewählten Materialien, Cortenstahl und Sichtbeton, sind lebendig. Sie verändern langsam ihre Oberfläche und reifen in Würde, wie der im Gebäude gekelterte Wein.“

Bereits seit 2012 und damit gerade noch im von den Veranstaltern gewählten Zeitraum der vergangenen zehn Jahre ist der Neubau der Firma Kern Weine in Rommelshausen, der auch vom Deutschen Weininstitut bereits als gestalterisch vorbildlich geadelt worden ist. „Das architektonisch sehenswerte Kellereigebäude mit seinem großzügigen Gutshof, den üppigen Grünflächen und der lichtdurchfluteten Vinothek lädt zum Ankommen, Entspannen und Verweilen ein“, gilt hier als Grund für die Verleihung des Siegels.

Weinstadt ist gleich mit fünf Attraktionen bei Wein und Architektur vertreten. Ganz besonders spannend seien die beiden Gartenschau-Attraktionen Luitenbächer Höhe und Remstalkino, betonte Braun. Als gestaltete Aussichtspunkte mit hoher Veranstaltungsfrequenz seien sie besondere Beispiele für gelungene Landschaftsarchitektur. Siegelträger im Remstal sind außerdem der Neubau des Weinguts Leon Gold in Gundelsbach sowie in Strümpfelbach das Weingut Knauß, mit seinem neuen in Glas, Holz und Beton gehaltenem, aussichtsreichen Kellereigebäude samt Eventlocation sowie die Vinothek Traube mit ihrem umfassenden regionalen Weinangebot.