Für ihre zugleich humorvollen und ernsten Werke erhält Eva Lindström die hoch dotierte Auszeichnung.

Die schwedische Bilderbuchkünstlerin Eva Lindström wird in diesem Jahr mit dem renommierten Astrid-Lindgren-Gedächtnispreis ausgezeichnet. Das gab die Preisjury in Stockholm bekannt. Damit bleibt der höchstdotierte Kinder- und Jugendliteraturpreis der Welt zum zweiten Mal in seiner 20-jährigen Geschichte in Schweden, dem Herkunftsland der namensgebenden Autorin Astrid Lindgren (1907-2002).

 

Mit schnellen Pinselstrichen und dichten Farben

„Eva Lindströms geheimnisvolle Bilderwelt befindet sich in ständiger Verwandlung. Bäume ziehen ins Ausland, Hunde nehmen riesige Proportionen an, und Gegenstände verschwinden, um plötzlich wieder aufzutauchen“, las die Jury-Vorsitzende Boel Westin aus der Begründung vor, warum Lindström auserkoren wurde. Mit schnellen Pinselstrichen und dichten Farben erzeuge Lindström einen vieldeutigen Dialog in Text und Bild, in dem die Grenze zwischen Kindern, Erwachsenen und Tieren fließend sei. Mit tiefem Ernst und wildem Humor gehe es um die großen Fragen des Lebens.

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Schwedische Kronprinzessin Victoria überreicht den Preis

Lindström ist 1952 im schwedischen Västerås geboren. Sie lebt in der Hauptstadt Stockholm. Als sie von Westin angerufen wurde, kam sie gerade von einem Spaziergang mit ihrem Hund zurück – und war von der frohen Nachricht hörbar überrumpelt. „Danke, danke vielmals! Ich bin so überrascht!“, sagte sie, während sie nach den richtigen Worten suchte. Am 30. Mai soll sie die Auszeichnung aus den Händen der schwedischen Kronprinzessin Victoria erhalten. In ihrer Heimat ist Lindström bereits mehrfach ausgezeichnet worden. Auf Deutsch gibt es ihre Werke kaum. Vor Jahren sind von ihr unter anderem „So ein Glück! Geschichten von Mats und Roj“ und „Max der Dachs“ herausgekommen.

Die höchstdotierte Auszeichnung für Kinder- und Jugendliteratur weltweit

Der Astrid Lindgren Memorial Award (kurz Alma) gilt mit einem Preisgeld in Höhe von fünf Millionen schwedischen Kronen (rund 480 000 Euro) als die höchstdotierte Auszeichnung für Kinder- und Jugendliteratur weltweit. 2021 war er an den französischen Jugendbuchautoren Jean-Claude Mourlevat gegangen, 2017 bekam ihn der deutsche Illustrator und Kinderbuchautor Wolf Erlbruch. Astrid Lindgren („Pippi Langstrumpf“) war 2002 im Alter von 94 Jahren gestorben. Im selben Jahr hatte die schwedische Regierung einen Preis in ihrem Namen ins Leben gerufen, um Persönlichkeiten und Organisationen zu ehren, die im Geiste Lindgrens zur Bedeutung der Literatur für Kinder und Jugendliche weltweit beitragen.