Auf der Autoshow des riesigen Landes zeigen vor allem asiatische Hersteller ihre neuen Entwicklungen.

Automobilwirtschaft/Maschinenbau : Klaus Köster (kö)

Prognosen zufolge ist Indien auf dem Weg, einmal China als das bevölkerungsstärkste Land der Erde abzulösen. Damit gewinnt das Land auch als Markt an Bedeutung. Auf der Auto-Expo, die noch bis kommenden Mittwoch dauert, zeigen vor allem asiatische Hersteller, was sie an neuen Modellen in der Pipeline haben.

 

Zu ihnen gehört auch Tata Motors, Indiens größter Autobauer, der hierzulande schon vor Jahren für Bewunderung sorgte, weil er solide Qualität zu Kosten produzierte, die hierzulande nie und nimmer darstellbar wären – und das nicht nur wegen der ganz unterschiedlichen Lohnniveaus, sondern auch wegen des Ansatzes, Probleme nicht mit maximalem, sondern mit minimalem technologischem Aufwand zu lösen.

Vorbild für sparsame Entwicklung

Manche Firmenchefs in Deutschland nahmen Tatas Entwicklung zum Anlass, sich selbst die Frage zu stellen, ob man sich nicht von asiatischen Anbietern eine Scheibe abschneiden kann, wenn sich für einen Bruchteil der Kosten auch Produkte herstellen lassen, deren Alltagstauglichkeit unter den Einsparungen viel weniger leidet als zu erwarten wäre. Die Überlegung, Technologie verstärkt unter dem Aspekt des Nutzens zu entwickeln, für den die Kunden eine Zahlungsbereitschaft zeigen, und weniger an dem auszurichten, was Ingenieure für technisch möglich halten, geht auch auf Produkte zurück, die asiatische Hersteller schon vor langem auf den Markt brachten.

Asiens Hersteller holen auf

Inzwischen sind Autobauer aus Asien technologisch weit vorangeschritten. Bei Crashtests, über lange Zeit eine große Schwäche, erhalten sie inzwischen Bestnoten, und auch bei der digitalen Vernetzung und Infotainmentsystemen müssen sie sich nicht mehr hinter der westlichen Konkurrenz verstecken. Auch wegen der aufstrebenden Hersteller aus Asien dürfen deutsche Autokäufer darauf hoffen, dass sie für Neuwagen bald wieder weniger zahlen müssen und ihre Frage nach Rabatten nicht mehr brüsk zurückgewiesen wird.