Die Scheiben sind freigekratzt, das Gebläse läuft, doch dann will sich die Handbremse einfach nicht lösen lassen. Was tut man, wenn die Handbremse festgefroren ist?

Freizeit und Unterhaltung: Theresa Schäfer (the)

Autofahren im Winter hat seine Tücken. Rutschige Straßen, vereiste Scheiben – besonders ärgerlich ist es auch, wenn die Handbremse einfriert. Wir haben den ADAC-Experten Maximilian Bauer gefragt: Was tun, wenn die Handbremse eingefroren ist?

 

„Bei eingefrorenen Handbremsen gibt es mehrere Dinge, die man tun kann“, sagt der Experte aus dem ADAC-Technikzentrum in Landsberg. „Zuerst sollte man versuchen, vorsichtig anzufahren. Manchmal lösen sich die Bremsen bereits nach wenigen Zentimetern.“ Üblicherweise löst sich die Bremse, wenn man ein paar Mal vor- und rückwärts gefahren ist.

Sollte das nicht funktionieren, dann empfiehlt der Experte, die Bremse ganz rustikal „durch einen kräftigen Ruck“ zu lösen. Bauer erklärt, wie das geht: „Dazu tritt man mit dem Fuß kräftig im oberen Bereich gegen den Reifen an der Hinterachse – denn dort sitzt in der Regel die Handbremse.“

Ist auch das nicht von Erfolg gekrönt, muss man zu anderen Mitteln greifen: „Man kann versuchen, mit einem normalen Haarföhn die Bremse zu erwärmen und so wieder frei zu bekommen.“ Der ADAC-Experte warnt aber: „Ein Heißluftgebläse oder eine direkte Flamme sollte in keinem Fall verwendet werden.“

Aber warum friert die Handbremse überhaupt ein? Auch das kann Maximilian Bauer erklären: „Eine mechanische Handbremse wird in der Regel über einen Seilzug angesteuert. Es kann auch vorkommen, dass Feuchtigkeit im Seilzug diesen einfrieren lässt und die Bremse dadurch blockiert. Ist dies der Fall, hilft oft ein Nachfetten des Seilzugs in der Werkstatt.“ Im schlimmsten Fall helfe nur der Austausch des Seilzugs, denn die darin befindliche Feuchtigkeit könne bei einem späteren Frost immer wieder zufrieren.

Wie können Autofahrerinnen und Autofahrer verhindern, dass die Handbremse einfriert oder – das kommt auch vor – einrostet? „Ein für längere Zeit abgestelltes Fahrzeug sollte – zumindest in der Ebene – ohne aktivierte Handbremse abgestellt werden“, sagt Bauer. „Stattdessen kann der erste Gang beziehungsweise bei Automatik Fahrstufe P als Wegrollsicherung eingelegt werden. Gegebenenfalls kann auch ein Unterlegkeil als zusätzliche Wegrollsicherung verwendet werden.“

Einen ganz grundlegenden Tipp hat der ADAC-Autoexperte auch noch: „Grundsätzlich sollte eine Handbremse regelmäßig benutzt werden. Dann bleibt die Mechanik gangbar und die Handbremse funktioniert auf Dauer zuverlässiger.“