Der Sensorenhersteller Balluff in Neuhausen auf den Fildern profitiert vom Automatisierungsdruck bei seinen Kunden. Dazu gehören unter anderem die Autoindustrie und der Maschinenbau.

Wirtschaft: Ulrich Schreyer (ey)

Neuhausen - Die Balluff-Gruppe aus Neuhausen auf den Fildern ist im vergangenen Jahr so stark gewachsen wie noch nie in der Firmengeschichte. Der Umsatz des Sensorherstellers sei 2017 um etwas mehr als 21 Prozent auf 459 Millionen Euro gestiegen, sagte Geschäftsführerin Katrin Stegmaier-Hermle.

 

Für das laufende Jahr rechnet sie zwar nur mit einem weiteren Anstieg auf 480 Millionen Euro, betonte aber, dass dies eine sehr vorsichtige Schätzung sei. „Das für 2019 angestrebte Umsatzziel von 500 Millionen Euro könnten wir auch schon früher erreichen“, sagte die Geschäftsführerin. Mit einem Plus im ersten Quartal um neun Prozent gegenüber den ersten drei Monaten des vergangenen Jahres sei das Unternehmen auch gut in das neue Geschäftsjahr gestartet. Nach Ansicht von Geschäftsführer Michael Unger könnte Balluff seinen Umsatz in den nächsten fünf bis sieben Jahren verdoppeln: „Das Potenzial ist da“, sagte Unger.

Kunden müssen automatisieren

Der entscheidende Treiber für das Wachstum ist nach den Worten von Stegmaier-Hermle der hohe Automatisierungsdruck bei den Kunden. Zu diesen gehören die Autoindustrie und ihre Zulieferer ebenso wie Maschinenbauer oder Unternehmen aus der Nahrungsmittelindustrie. Auch der Erwerb des Softwareunternehmens Innovative Software Services und der Matrix Vision GmbH haben zum Umsatzplus beigetragen. Mit dem Kauf wolle Balluff seine Kompetenz im Bereich der Digitalisierung weiter ausbauen, sagte Geschäftsführer Florian Hermle. Den größten Teil seines Umsatzes erzielt das Unternehmen mit 157 Millionen Euro in Deutschland, Österreich und der Schweiz. In diesen drei Ländern wurde mit einem Plus um 28 Prozent auch das stärkste Wachstum erreicht. Dazu hatten allerdings auch die beiden Zukäufe beigetragen. Zweitstärkste Absatzregion war Amerika, sowohl Nord- als auch Südamerika, mit einem Plus um 23 Prozent auf 123 Millionen Euro. Ähnlich stark wuchs der Umsatz auch in Asien.

Neue Firmenzentrale geplant

Die Zahl der Mitarbeiter solle auch in diesem Jahr weiter steigen, sagte Stegmaier-Hermle, ohne aber eine genaue Zahl zu nennen. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Beschäftigten um mehr als 300 auf insgesamt knapp 3600 Mitarbeiter. In Deutschland gab es eine Zunahme um etwa 200 auf 1320 Beschäftigte. Ballluff habe keine Probleme bei der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern, erklärte Stegmaier- Hermle. Am Stammsitz Neuhausen soll im kommenden Jahr mit dem Bau einer neuen Firmenzentale begonnen werden. Dies werde die größte einzelne Investition in der Firmengeschichte sein. Es sei aber noch zu früh, um die Ausgaben genau zu beziffern, sagte die Geschäftsführerin.