Während südeuropäische Hersteller unter schwachen Absatzmärkten leiden, sieht die heimische Automobilindustrie mit Zuversicht auf das nächste Jahr. Der VDA-Präsident führt die gute Auftragslage auf die hohe Nachfrage aus dem Ausland zurück.

Berlin - Die deutsche Autoindustrie sieht trotz stagnierenden Inlandsmarkts zuversichtlich ins neue Jahr. „Wir ernten jetzt die Früchte“, sagte Matthias Wissmann, Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA), in Berlin. Es zeige sich, wie richtig es war, dass die Autokonzerne ihre Investitionen während der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/09 auf hohem Niveau gehalten hätten. Dies versetze die Industrie jetzt in die Lage, viele neue Modelle zu präsentieren. „Es spricht alles dafür, dass wir von der Erholung auf den Weltmärkten profitieren können“, sagte Wissmann. Der VDA-Präsident führt die gute Auftragslage in erster Linie auf die hohe Nachfrage aus dem Ausland zurück. Aus diesem Grund planen einige Hersteller nach Weihnachten Sonderschichten.

 

Während die Hersteller aus Südeuropa weiterhin unter schwachen Absatzmärkten litten, profitieren die deutschen Hersteller davon, dass sie auf allen Märkten gut vertreten sind. Wissmann sagte, er sehe die unterschiedliche Entwicklung der europäischen Autoindustrie mit Sorge. In Italien und Frankreich liege die Autoproduktion nach wie vor weit unter den früheren Kapazitäten.

Nach der VDA-Prognose legen 2014 vor allem die Auslandsmärkte zu. Die deutsche Autoindustrie werde dann 14,7 (2013: 14,2) Millionen Fahrzeuge produzieren. Die größte Dynamik erwartet der VDA bei der Auslandsfertigung. Schon heute lassen die deutschen Autobauer einen großen Teil der Wagen in ausländischen Fabriken produzieren. Die Auslandsfertigung werde im nächsten Jahr um sechs Prozent auf 9,2 Millionen Pkws zulegen. Die Pkw-Produktion an deutschen Standorten stagniere dagegen mit 5,47 Millionen Pkws. Die Beschäftigung in den deutschen Werken soll stabil bleiben. Die Stammbelegschaften seien in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres um 10 000 auf 754 000 Beschäftigte gestiegen.