Der Autozulieferer SHW verzichtet am Standort Bad Schussried bis Ende 2022 auf betriebsbedingte Kündigung. Im Gegenzug müssen die Beschäftigten aber den Gürtel enger schnallen. Tariferhöhungen werden künftig nur noch mit Verzögerung ausgezahlt.

Stuttgart - Beim Autozulieferer SHW wird es am Standort Bad Schussenried/Kreis Biberach bis Ende 2022 keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Das Unternehmen hat mit der IG Metall einen Ergänzungstarifvertrag für die dort tätigen gut 500 Mitarbeiter abgeschlossen, teilte SHW in Aalen mit. Auch an den anderen deutschen SHW-Standorten würden derzeit entsprechende Gespräche geführt, sagte ein SHW-Sprecher. SHW hat seinen Sitz in Aalen und Standorte darüber hinaus in Neuhausen o. E. sowie in Tuttlingen. Wann dort mit einem Ergebnis zu rechnen ist, sagte er nicht.

 

In Bad Schussenried, wo Motor- und Getriebeölpumpen gefertigt werden, hat sich SHW verpflichtet, für neun Millionen Euro ein Kompetenzzentrum für elektrische Getriebeölpumpen aufzubauen. Im Gegenzug müssen die Beschäftigten den Gürtel enger schnallen. So sollen die bis einschließlich 2020 anstehenden Tariferhöhungen um jeweils acht Monate verschoben werden. Die Gehaltserhöhungen in den Jahren 2021 und 2022 werden um sechs sowie drei Monate zurückgestellt. Darüber hinaus werden während der Vertragslaufzeit Urlaubsgeld und Sonderzahlungen gekürzt, zudem kann Mehrarbeit bis zu 150 Stunden je Beschäftigten ohne Zuschläge abgerufen werden. SHW-Chef Frank Boshoff bezeichnete den Abschluss als strategischen Meilenstein für den Bestand und die Weiterentwicklung des Unternehmens in Deutschland.