Die Autorin Birte Stährmann aus Stuttgart-Möhringen hat mit „Wellen kommen, Wellen gehen“ ihren zweiten Roman veröffentlicht. Es ist eine Liebesgeschichte, aber keine nach Schema F. Ideen für weitere Bücher hat Stährmann bereits im Kopf.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Möhringen - Die Wellen auf dem Buchumschlag sind ein Muss gewesen. Für die Autorin Birte Stährmann sind sie ein Sinnbild dafür, wie sich Dinge verändern. Wie das Leben nicht immer einer Spur folgt, sondern sich windet und oft erst auf Umwegen ans Ziel führt. „Das Wasser hat eine Urkraft. Eine Welle überdeckt was Altes, wenn sie anrollt, und legt was Neues frei, wenn sie sich wieder zurückzieht“, sagt Stährmann und erklärt damit den Titel ihres neuen Buches. Seit Kurzem steht „Wellen kommen, Wellen gehen“ in den örtlichen Buchhandlungen oder kann im Internet bestellt werden, auch als E-Book.

 

Es ist eine Liebesgeschichte. „Aber eine etwas andere Liebesgeschichte“, sagt die Autorin. Es geht um Elisabeth, die im Jahr 1953 ihre Heimat Stuttgart verlässt und als Fremdsprachenkorrespondentin nach Barcelona geht. Dort findet sie eine bisher nie gekannte Freiheit. „Elisabeth ist eine starke Frau, aber sie ist immer auf der Suche“, sagt Birte Stährmann. Ob sie am Ende findet, was sie sucht, verrät sie natürlich nicht. Nur so viel: „Es ist eine Mut-mach-Geschichte.“

Die Autorin erzählt auf verschiedenen Zeitebenen

Die Protagonistin ist einer wahren Persönlichkeit nachempfunden. „Es ist die Patentante einer guten Freundin“, sagt die Autorin. Stährmann und die Patentante sind sich nie begegnet. Die Patentante wollte das nicht. Aber sie war einverstanden, dass Stährmann ihr Leben als Grundlage für ein Buch nimmt. Inzwischen ist die Patentante verstorben, „ihr“ Buch hat sie nicht mehr lesen können.

Stährmann hat ihre Freundin interviewt. Es war ein vier Stunden langes Gespräch. Dabei sei sie ihrer Protagonistin sehr nah gekommen, sagt Stährmann und ergänzt: „Aber hinterher gab es natürlich noch immer viele Lücken, die ich fiktiv gefüllt habe.“

Die Autorin erzählt in ihrem Buch auf verschiedenen Zeitebenen. Denn 1993 reist Elisabeth erneut nach Barcelona. Zudem verwendet Stährmann als Darstellungsform neben erzählenden Passagen auch Briefe und Tagebucheinträge. „Es ist spannend, eine Lebensgeschichte über so einen langen Zeitraum hinweg zu erzählen“, sagt die Autorin. Auch sie selbst lese gern Bücher, die in so einem Stil geschrieben sind. Für ihren neuen Roman hat sie genau recherchiert. Stährmann war an den Originalschauplätzen in Barcelona. „Es ist eine faszinierende Stadt“, sagt sie. Den Stuttgarter Westen der Nachkriegszeit kennt Stährmann, die hauptberuflich für die Diak Altenhilfe arbeitet, aus vielen Gesprächen mit Diakonissen.

Birte Stährmann hat viele positive Rückmeldungen bekommen

Das Buch „Wellen kommen, Wellen gehen“ ist Stährmanns zweiter Roman. Im Frühling 2016 veröffentlichte sie mit „Der Duft nach Vanille“ ihr erstes belletristisches Werk. Bislang hat sie etwa 3000 Stück verkauft. Mehrere Male in Folge stand das Buch auf der halbjährlich erscheinenden Bestsellerliste Belletristik des Indie-Katalogs, einer Plattform für unabhängige Verlage und Selbstpublisher. Für einen Debütroman ist das eine beachtliche Leistung. „Ich habe viele positive Rückmeldungen bekommen; bei Lesungen, von den Mitarbeitern der örtlichen Buchhandlungen und auch per Mail direkt an mich“, sagt Stährmann. Dieser Erfolg hat sie dazu ermutigt, auch ihren zweiten Roman im Eigenverlag zu veröffentlichen. Auf die Weise habe sie zwar mehr Arbeit mit der Vermarktung, dafür aber auch mehr Freiheiten. Gute Freunde erklärten sich zum Testlesen bereit. Ihr Mann Martin Stährmann übernahm wieder das Lektorat.

Die erste Lesung mit ihrem Buch „Wellen kommen, Wellen gehen“ hat Birte Stährmann, am Donnerstag, 26. April. Von 19.30 Uhr an ist sie in der Buchhandlung Ebert an der Filderbahnstraße. Einige Ideen für ihr nächstes Buch hat die Möhringer Autorin bereits im Kopf.