Genf - Er heißt Johann Jungwirth, aber alle nennen ihn JJ – englisch ausgesprochen: „Jayjay“. Der 42-Jährige ist „einer dieser heute noch seltenen Grenzgänger zwischen d er klassischen Autowelt und der Welt des Silicon Valleys“ , wie es V W-Chef Matthias Müller ausdrückt. „Mit ihm über die Zukunft der Mobilität zu diskutieren, ist faszinierend“, sagt Müller.

 

Jungwirth hat im kalifornischen Zentrum der IT- und Internetwirtschaft gearbeitet. Er leitete das Forschungszentrum von Daimler in Sunnyvale, wo an autonom fahrenden Autos gearbeitet wird. Dann heuerte er bei Apple an, wo er an der Entwicklung des iCar mitgewirkt haben soll. Nun will er das Auto der Zukunft für Volkswagen bauen. „Schön, dass ihr hier seid“, begrüßt Jungwirth die Gäste und kündigt eine Revolution der Mobilität an, die dem Umstieg vom Pferd aufs Auto gleichkomme. „In fünf Jahren sind wir so weit, dass der Volkswagen-Konzern Autos herstellt, die vollkommen autonom fahren können, die weder ein Lenkrad, noch ein Pedal haben“, sagt Jungwirth voraus, der seit November den Titel „Head of Digital Transformation“ bei Volkswagen trägt.

Jungwirth berichtet direkt an den Konzernchef Müller, der frischen kalifornischen Wind und den wagemutigen Gründergeist der Internetökonomie in den Weltkonzern aus der niedersächsischen Provinz bringen will. „Wir müssen selbst ein Stück weit mehr wie Apple, Google, Tesla oder Baidu denken und handeln“, sagt Müller, „nämlich schnell, pragmatisch und visionär.“