Der Autozulieferer Elring-Klinger aus Dettingen/Erms will künftig verstärkt mit seinem Know-how im Leichtbau und in der Elektromobilität punkten.

Wirtschaft: Imelda Flaig (imf)

Dettingen/Erms - Nach einem starken ersten Halbjahr ist Elring-Klinger auch im dritten Quartal 2018 noch leicht gewachsen und bleibt fürs Gesamtjahr optimistisch. Trotz Diesel-Debatte, Zöllen und Handelsstreitigkeiten, den Nachwirkungen der Einführung des neuen Abgastestverfahrens WLTP sowie der Schwäche des chinesischen Marktes will der Autozulieferer besser abschneiden als die Branche. Das Unternehmen geht von einem Wachstum der weltweiten Autoproduktion von ein bis zwei Prozent aus. Elring-Klinger rechnet sich dabei überdurchschnittlich gute Chancen aus und will das Marktwachstum um zwei bis vier Prozentpunkte übertreffen. Gleichzeitig bestätigt das Unternehmen die Gewinnmarge von sieben Prozent.

 

Im dritten Quartal verbesserte sich der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal zwar nur um 0,5 Prozent auf 405,8 Millionen Euro. Hier machten sich vor allem negative Währungseffekte durch den starken Euro bemerkbar – vor allem gegenüber der türkischen Lira, dem brasilianischen Real und dem mexikanischen Peso –, die den Umsatz um mehr als sieben Millionen Euro schmälerten. Außerdem fielen durch den Verkauf der Schweizer Tochter Hug gut zwölf Millionen Euro Umsatz weg. Unterm Strich ist Elring-Klinger um 5,3 Prozent organisch gewachsen. Unter dem Strich blieb aber weniger Gewinn – mit 10,8 Millionen Euro war es ein knappes Drittel weniger als im Vorjahresquartal.

Gut läuft es vor allem in der Nafta-Region. Insgesamt profitiert der Mittelständler von zahlreichen Produktneuanläufen und anhaltend hohen Kundenabrufen. Das wird auch in den Neunmonatszahlen deutlich. Die Erlöse kletterten währungsbereinigt um 11,6 Prozent, während die Fahrzeugproduktion im gleichen Zeitraum um 0,7 Prozent rückläufig war.

Mehr Umsatz und mehr Aufträge, weniger Gewinn

In den ersten neun Monaten lag der Auftragsbestand bei 1,02 Milliarden Euro und damit um 5,2 Prozent höher als im Vorjahresvergleich. Der Umsatz lag mit 1,26 Milliarden Euro um 1,8 Prozent höher. Das operative Ergebnis (Ebit inklusive des Ertrags aus dem Verkauf von Hug) rutschte um gut 20 Prozent auf 85,6 Millionen Euro. Nach den ersten neuen Monaten liege man im Ergebnisziel, teilte das Unternehmen mit. Es sei aber davon auszugehen, dass neben den Marktunsicherheiten und dem hohen Rohstoffpreisniveau auch Kosten infolge der anhaltend starken Nachfrage in der Nafta-Region das Ergebnis beeinträchtigen werden. An den Ergebnis- und Ertragszielen fürs Gesamtjahr hält man aber fest. „Für die zukünftige Entwicklung des Konzerns wird neben unserer Kompetenz im Leichtbau auch unser Know-how in der Elektromobilität eine wichtige Säule bilden“, so Vorstandschef Stefan Wolf. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 10 200 Mitarbeiter.