Die Awo in Stuttgart-Dürrlewang kocht jeden Tag um die 30 Mittagessen für Senioren. Die Leiterin Nele Bonner sucht Sponsoren für eine neue Küche, denn die Geräte in der alten Küche sind fast nicht mehr brauchbar.

Dürrlewang - Als Küchenbrause dient ein Gartenschlauchaufsatz, heißes Wasser kommt aus nur einem Hahn, und wenn die Spülmaschine, der Ofen und der Herd gleichzeitig in Betrieb sind, springt die Sicherung heraus. Die Zustände in der Küche des Awo-Begegnungs- und Servicezentrums sind sehr schlecht. „Im Großen und Ganzen funktioniert gar nichts mehr“, sagt die Einrichtungsleiterin Nele Bonner. Die Küche wurde in einen alten Büroraum gebaut. Da das Zimmer von Anfang an nicht optimal dafür war, funktioniert dort seit vielen Jahren einiges nur provisorisch. Hinzu kommt, dass die Küche die Anforderungen des Gesundheitsamts nicht erfüllt.

 

Doch gerade in den vergangenen Jahren wurde die Küche stark gebraucht. Denn Nele Bonner und ihr Team kochen jeden Werktag ein Mittagsessen für Senioren. „Das Seniorenessen ist eine unserer Hauptaktionen hier. Wir kochen nicht nur für die Menschen, wir schauen nach ihnen, holen sie ab und versuchen einfach, ihr Leben so zu gestalten, dass sie noch so lange wie möglich allein in ihrem Zuhause wohnen können“, sagt die 30-Jährige.

Besucherzahl beim Seniorenessen hat sich fast verdreifacht

Das Angebot kommt bei den Senioren in Dürrlewang an. In den vergangenen sechs Jahren ist die Besucherzahl von sechs auf etwa 30 gestiegen. „Wir gehen auf spezielle Wünsche unserer Gäste ein und arbeiten personenorientiert. Ich glaube, deswegen kommen so viele Menschen zu uns.“ Die Küche wird zum Erwärmen von Fleisch oder Fisch genutzt und um einige Beilagen wie Kartoffeln oder Nudeln zu kochen. „Da wir viel selber machen, sind wir auch auf eine funktionierende Küche angewiesen. Hätten wir nur Essen aus der Tiefkühltruhe, würde es nicht so gut schmecken“, sagt Bonner. Bei anderen Aktionen in den Awo-Räumen wird in der Küche Kaffee gekocht oder Getränke werden kalt gestellt.

Seit einem Jahr arbeitet Nele Bonner nun schon am Projekt „neue Küche“. Sie hat einen Küchenplaner engagiert. Dabei wurde klar, dass auch die Elektrik im Haus erneuert werden muss. Von Mai an können neue Leitungen verlegt werden. Die Vermieterinnen des Hauses übernehmen diese Kosten. Die Kosten für die Küche liegen bei etwa 65 000 Euro. Das Geld ist unter anderem für einen neuen Abzug, einen Kombi-Dämpfer, in dem das Essen gekocht wird, und eine Spülmaschine.

Weitere Sponsoren gesucht

Dank ihres großen Engagements hat Nele Bonner bereits 53 000 zusammen. Der Stuttgarter Gemeinderat hat für das Projekt 18 000 Euro im Doppelhaushalt eingestellt. Hinzu kommen Spenden von der Aktion „Hilfe für den Nachbarn“ der Stuttgarter Zeitung, von der Aktion „Weihnachtsmann & Co.“ der Stuttgarter Nachrichten, von der Glückspirale und der Vaihinger Firma Scharr. Dennoch fehlen etwa 12 000 Euro, damit die neue Küche bezahlt ist. Darum sucht Nele Bonner weitere Sponsoren, welche der Begegnungsstätte helfen wollen. „Der Mittagstisch ist für Dürrlewang eine wichtige Sache und deswegen finde ich es wichtig, diese Aktion zu unterstützen“, sagt Nele Bonner.

Wer das Küchenprojekt unterstützen möchte, kann seine Spende auf folgendes Konto überweisen: Bank für Sozialwirtschaft: IBAN: DE54 60120500 0006 7420 02, BIC: BFSWDE33STG Verwendungszweck: 4120/Kueche.