Die Fildern sind ein attraktiver Wirtschaftsstandort mit vielen Möglichkeiten der Berufsausbildung. In einer Serie stellen wir Azubis vor, die nun übernommen werden. Hier: Juliana Bednar von der Flughafenfeuerwehr.

Lokales: Armin Friedl (dl)

Wenn die Feuerwehr kommt, kommt Hilfe: Es sind sehr prägende Bilder, wenn die großen roten Fahrzeuge mit viel Lärm und Blaulicht zu ihren Einsatzorten eilen. Und dann sind die Feuerwehrleute jene, die am nächsten am Gefahrenort sein müssen, um zu helfen, um Brände unter Kontrolle zu bringen. Das hat schon seine Faszination. Doch wer das zu seinem Beruf machen will, muss auch eine große Portion Eigenverantwortung mitbringen, denn Leichtsinn oder übertriebener Wagemut sind genau das, was in solchen Situationen am wenigsten benötigt wird. Am besten ist es, schon möglichst früh ranzugehen, wie Juliana Bednar, die seit ihrem zehnten Lebensjahr in der Jugendabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Wolfschlugen war. Und da sie nah am Flughafen lebt, stand bei ihr früh der Berufswunsch Flughafenfeuerwehr fest.

 

Nah am Flughafen, nah bei der Feuerwehr

Und damit hat sie schon eine wichtige Voraussetzung erfüllt: „Es gibt zwei wichtige Grundvoraussetzungen, um diese Ausbildung erfolgreich zu durchlaufen: Die körperliche Fitness und Vorerfahrungen bei der Jugendfeuerwehr“, so Marlies Baten, Gruppenleiterin Ausbildung beim Flughafen.

Berufsausbildung im Feuerwehrtempo

Und dazu passt, dass der Beruf Werksfeuerwehr gleich nach dem Schulabschluss – bei Juliana Bednar ist es die Fachhochschulreife – erlernt werden kann, bei anderen Berufsfeuerwehren wird erst mal der Abschluss einer handwerklichen oder technischen Berufsausbildung vorausgesetzt.

Und in diesem Feuerwehrtempo geht es weiter. Juliana Bednar: „Es hat mich sehr gefreut, dass ich direkt im Anschluss an die Ausbildung einen unbefristeten Arbeitsvertrag bekommen habe. Denn es gefällt mir hier sehr gut und ich fühle mich wohl. Und privat werde ich vom kommenden Jahr an unsere Kinder- und Jugendfeuerwehr leiten“. Die Ausbildungsleiterin bestätigt diesen Weg: „Unsere Azubis sichern sich während der Ausbildung ihre Position auf der Wache und übernehmen diese direkt mit der Übernahme. Juliana wird jetzt als Brandmeisterin eingesetzt.“ Baten: „Im besten Fall beginnt für alle Azubis nach der Ausbildung eine langfristige Zusammenarbeit mit der Flughafengesellschaft. Besonders freuen wir uns, wenn sie da eine Tätigkeit finden, die zu ihnen passt. So entsteht ein stabiles Netzwerk in verschiedene Abteilungen, was die Einarbeitung erleichtert.“ Handwerkliche Kenntnisse sind dennoch erforderlich. Und die werden vor allem in den ersten 18 Ausbildungsmonaten vermittelt, also Kenntnisse im Metall- und Holzbereich, sowie in Elektrik und Mechatronik.

Etwa 15 Wochen im ersten und zweiten Lehrjahr sowie das dritte Lehrjahr gehören dem Flughafen. Denn etwa 6000 Einsätze pro Jahr wollen bewältigt sein. Baten: „Das sind vor allem Rettungsdienste, also Erste Hilfe und Notfälle, gefolgt von technischen Hilfeleistungen, etwa Auslaufen von Öl oder das Übertanken von Flugzeugen. Vorbeugend kümmern wir und etwa um Schweißgenehmigungen.“ Denn zum Einsatzgebiet gehört auch das gesamte Messegelände, die Straßen, Hotels und Parkhäuser. Alles Orte, bei denen eine kleine Ursache schnell zu einer großen Katastrophe werden kann.

Jährlich 6000 Einsätze

Ein guter Arbeitsort also für junge Menschen, die Verantwortung übernehmen wollen. Und ebenso ein junger Ausbildungsweg, Juliana ist gerade mal im fünften Abschlussjahrgang. Und ein Weg, der auch noch für viele Frauen offen ist. Gerade mal ein Viertel der derzeitige Ausbildungsplätze am Flughafen sind von Frauen besetzt.