Schulschwänzer haben früher Besuch von der Polizei bekommen. Die Beamten haben die Jugendlichen dann zur Schule gefahren. „Das waren Einzelne, die konnte man abholen lassen“, sagt Felix Winkler, der Geschäftsführende Schulleiter der beruflichen Schulen, der sich noch gut an die vor 25 Jahren vorfahrenden Polizeiautos erinnern kann. Heute wäre das undenkbar. Der Grund: Es gibt zu viele fehlende Schülerinnen und Schüler, als dass die Polizei für diese Aufgabe die Kapazität hätte. Seit Jahren, aber besonders seit der Pandemie, nehme die Anzahl „kontinuierlich“ zu. Auf rund 1500 schätzt Winkler inzwischen die Zahl derer, die nicht oder kaum in den Unterricht kommen. Angesichts von 26 000 Schülerinnen und Schülern, die in Stuttgart insgesamt eine berufliche Schule besuchen, sei das eine klare Minderheit – aber eine, die ihm erhebliche Sorgen macht. „Schulabsentismus ist ein Riesenproblem“, sagt er.