Bis Ende 2020 soll die Kreuzung an der Stuttgarter und Kornwestheimer Straße im Stadtteil Münchingen von Korntal-Münchingen umgebaut sein. Aber anders als bisher geplant. Der Ausbau der B 10 spielt dabei eine Rolle.

Korntal-Münchingen - Für die Umgestaltung der Tampoprint-Kreuzung bleiben Ampeln das Mittel der Wahl. Damit ist die Idee vom Tisch, den Bereich Ecke Stuttgarter und Kornwestheimer Straße zu einem Kreisverkehr umzubauen. Das Ingenieurbüro, das sich bereits seit 2016 mit dem Thema beschäftigt, soll nun bis Herbst seine bisherigen Entwürfe anpassen und ausarbeiten. Nach der Sommerpause will der Gemeinderat dann den Baubeschluss fassen, damit der Ausbau der Kreuzung bis Ende 2020 abgeschlossen ist. Der Zeitplan ist ambitioniert, hat aber gute Gründe.

 

Staus rund um die Kreuzung

„Wir haben jetzt Handlungsbedarf. Der Verkehr nimmt zu“, sagt der Leiter des Fachbereichs Hoch- und Tiefbau, Alexander Bagnewski. Schon jetzt staut es sich täglich rund um die Kreuzung vor der Auffahrt auf die B 10 Richtung Stuttgart. Ihre Leistungsfähigkeit erreicht laut Berechnungen die Qualitätsstufe E. A ist die beste Bewertung und bedeutet „sehr gut“, F ist die schlechteste und heißt „nicht leistungsfähig“. Zudem erhält die Stadt vom Landkreis Ludwigsburg nur dann eine Finanzspritze von 200 000 Euro, wenn der Umbau bis Ende 2020 beendet ist. Auch das Regierungspräsidium Stuttgart wird sich finanziell beteiligen.

Was der Umbau der Kreuzung sowie die in dem Zug geplante Sanierung der Fahrbahn und der Infrastruktur darunter kosten, ist allerdings noch unklar. In diesem und im nächsten Haushalt sind 1,4 Millionen Euro eingestellt. „An die Summe werden wir aber nicht herankommen“, sagt Alexander Bagnewski.

Der Umbau ist erst der Anfang

Klar ist für die Stadtverwaltung indes: „Die Ampellösung ist besser als die Kreisverkehr-Lösung“, sagt der Chef des Hoch- und Tiefbaus. Stau von der B 10 kommend werde vermieden, und bauliche Anpassungen seien wesentlich einfacher. „Mit einer Kreuzung sind wir viel flexibler“, sagt Alexander Bagnewski vor allem mit Blick auf die anstehende Verlegung des B-10-Knotens in Müllerheim nach Westen.

Noch ist nämlich offen, wie die städtischen Straßen an den neuen Knoten angebunden werden. Laut dem Bürgermeister Joachim Wolf (parteilos) werde die B 10 erst in fünf bis sieben Jahren vierspurig ausgebaut, der Knoten verschoben und damit auch die Frage aktuell, wie die Autofahrer künftig die neue Anschlussstelle erreichen. „Wir brauchen eine Lösung, die jetzt funktioniert – und eine, mit der nicht alles eingerissen werden muss, wenn die Gemeindestraßen an den neuen Knoten angeschlossen werden“, sagt Joachim Wolf. Aus dem Grund sei das Vorhaben kein „Schildbürgerstreich“.

Was sagen die Bürger dazu?

Diese Sorge äußerte die Fraktionschefin der Freien Wähler. „Wir bauen etwas, obwohl wir nicht wissen, was einmal kommt und wie die Verkehrsführung aussehen wird“, sagt Marianne Neuffer. Da könne bei den Bürgern ein solcher Verdacht durchaus aufkommen.

Die Stadträte gaben dem Vorschlag der Stadtverwaltung dennoch einstimmig grünes Licht, lediglich einer enthielt sich. „Die Situation hat sich geändert. Eine Interimslösung ist nötig – und die muss flexibel sein“, findet Joachim Winter (CDU). Guntram Schrempp (SPD) meint: „Angesichts des Zeitdrucks bleibt uns nur eine schnelle Lösung.“