Mit ersten Baumfällarbeiten haben am Montagmorgen die Vorbereitungen für den Bau des Rosensteintunnels begonnen. Für die Parkschützer sind die Arbeiten kein großer Aufreger, andere Stuttgart-21-Gegner kritisieren sie als „unsinnige Naturzerstörung“.
Stuttgart - Die Vorbereitungen für den künftigen Rosensteintunnel haben am Montag begonnen. „Die Arbeiten gingen um 8 Uhr los“, bestätigt der Pressesprecher der Stadt, Sven Matis. „Das Gelände gehört der EnBW und trägt den Namen Wasserwerk Berg“, so Matis weiter. „Um das Baufeld für den B-10-Rosensteintunnel und die B-10- und B-14-Verbindung am Leuze freizumachen, müssen im Bereich des Mineralbads und des Mühlbrunnens, in der Neckartalstraße gegenüber der Zufahrt zum Parkhaus der Wilhelma und entlang der Pragstraße Bäume und Sträucher gefällt werden“, erklärt die Stadtverwaltung in einer aktuellen Mitteilung. Die Arbeiten sollen bis in den Februar hinein andauern.
Parkschützer bleiben gelassen
Die Parkschützer haben zu den Baumfällarbeiten nur indirekten Bezug. „Es geht dabei nicht allein um Stuttgart 21“, erklärt deren Pressesprecher Matthias von Herrmann auf StZ-Anfrage, „deshalb ist das für uns eher ein Randthema.“ Trotzdem wolle man bei der Montagsdemo darüber sprechen, so von Herrman weiter.
Grundsätzlich stehen die Projektgegner dem Vorgehen im Park jedoch kritisch gegenüber: „Wir verurteilen den massiven Eingriff in den Rosensteinpark, der als Schutzgebiet unter europäischem Naturschutzrecht steht. Der grüne OB Fritz Kuhn ist dafür verantwortlich, wie schändlich in Stuttgart mit der Natur umgegangen wird, wie die Lebensqualität der Bürger eingeschränkt wird“, so von Hermann.
„Dicke, gesundheitsschädliche Luft“
Für weitere Teile der Projektgegner sind die Arbeiten ebenfalls ein Grund für Ärger. Die Initiative „Bad Cannstatter gegen Stuttgart 21“ kritisiert die Baumfällungen in einer aktuellen Mitteilung als unsinnige Naturzerstörung. „Wer die Bäume als natürlichen Schadstofffilter abholzt, braucht sich nicht zu wundern, wenn dicke, gesundheitsschädliche Luft herrscht“, sagt Wolfgang Isele von der Cannstatter Initiative.
Die Stadt verweist darauf, dass die Parkanlagen wieder hergestellt werden. „Alle Bereiche werden nach Beendigung der Arbeiten wieder als öffentliche Grünflächen hergestellt. Im Bereich der Pragstraße werden als Ausgleich zahlreiche Bäume gepflanzt“, heißt es in Mitteilung.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels haben wir Bilder von Fällarbeiten gezeigt, die nichts mit den Bauarbeiten am Rosensteintunnel zu tun haben. Es handelte sich dabei lediglich um einen morschen Baum, der wegen Astbruchgefahr gefällt wurde.