Um die Sicherheit für Radler zu erhöhen, fordert eine Initiative eine Unterführung an der Enzbrücke. Sie soll gebaut werden, wenn die Brücke erneuert wird. Nach dem aktuellen Plan soll es allerdings bei einer Drück-Ampel bleiben.

Politik: Lisa Kutteruf (lis)

Besigheim - Die Enzbrücke an der B 27 zwischen Walheim und Besigheim (Kreis Ludwigsburg) muss wegen Schäden am Bauwerk erneuert werden. Gut 3200 Menschen fordern inzwischen, die Sanierung der Brücke zu nutzen, eine Radunterführung zu bauen. Denn der erneuerten Brücke sollen kreuzende Fußgänger und Radfahrer wie bisher schon mit einer Drück-Ampel über die Bundesstraße B 27 geleitet werden.

 

Ein Problem ist, dass die Straße künftig in einer weniger engen Kurve verläuft, was den Autofahrern schnelleres Fahren ermöglichen soll. Die Initiatoren der Petition sehen das aber als Gefahr. „Vor allem wenn Radfahrer kreuzen, ohne die Ampel zu betätigen oder Autofahrer die Ampel übersehen, wäre das Unfallrisiko hoch“, befürchte Erwin Weiblen, der stellvertretende Vorsitzende des ADFC in Bietigheim-Bissingen.

Unterführung bedeutet Eingriff in Biotope

Im Sommer ist der Neckartalradweg zwischen Besigheim und Walheim stark befahren. Für die Tausende von Radlern wünschen sich beide Kommunen daher eine Unterführung. Da deren Bau aber die Baukosten für die neue Brücke um 650 000 Euro erhöhen würde, lehnte das Bundesverkehrsministerium dieses Vorhaben ab. Der Bau der Unterführung bringt überdies aus Berliner Sicht einen Eingriff in Biotope mit sich, weshalb geschützte Tiere umgesiedelt werden müssen, heißt es in der Begründung. Dieser Aufwand sei nicht zu rechtfertigen.

Thomas Pulli, der im Besigheimer Gemeinderat sitzt und die Petition angestoßen hat, will sich aber nicht geschlagen geben und weiß die Bürgermeister beider Gemeinden auf seiner Seite. Ihnen geht es um die Verkehrssicherheit der Radler. „Viele Schüler nutzen den Radweg als Schulweg. Eine Unterführung würde ihnen eine Risikostelle nehmen“, betont Wilhelm Weiss, Gemeinderat und Vize-Bürgermeister in Walheim.

Petition steht noch bis 18. August offen

So sieht es auch Erwin Weiblen vom ADFC: „An dieser Stelle könnte man es mit baulichen Maßnahmen allen leichter machen – Autofahrern und Radfahrern.“ Die Petition liegt noch bis zum 18. August in Rathäusern und Geschäften. Danach will die Initiative sie an den Staatssekretär Steffen Bilger (CDU) überreichen. Der Aktivist Thomas Pulli findet deutliche Worte: „Es wäre schön, wenn die Radwegunterführung kommt, bevor der erste schwere Unfall passiert.“