Dieser Tage wurde für die B 27 die Gumpenbachbrücke bei Ludwigsburg in Position geschoben. Ein Video zeigt in 18 Sekunden die zehn-Meter-Tour des Kolosses, die in Wirklichkeit gut eine Stunde gedauert hat.

Der Kornwestheimer Hobbyfotograf Ulli Bocksrocker begleitet schon seit drei Jahren den Neubau der Gumpenbachbrücke fotografisch. Wie er auf die Idee kam und warum er jetzt sogar ein Zeitraffer-Video davon gedreht hat, wie der fertig gebaute 4600 Tonnen schweren Westteil der B-27-Brücke in seine finale Position geschoben worden ist, berichtet der 57 Jahre alte Fotograf im Interview.

 

Herr Bocksrocker, seit Beginn der Bauarbeiten dokumentieren Sie fotografisch den Neubau der Gumpenbachbrücke – wie kamen Sie auf die Idee?

Ich bin enthusiastischer Hobbyfotograf und unter anderem im Asperger Foto-Verein „Blende 81“ aktiv. Da ich nicht weit von der Gumpenbachbrücke entfernt wohne, hatte ich die Idee, ein längerfristiges Fotoprojekt zum Brückenneubau in Angriff zu nehmen. In den vergangenen drei Jahren habe ich immer wieder Bilder gemacht.

Wann haben Sie losgelegt?

Mein allererstes Foto der Bauarbeiten entstand im April 2019, als es losging und die Arbeiter die Baustelle vorbereitet und eingerichtet haben.

Nun haben Sie sogar ein Zeitraffer-Video aufgenommen und gestaltet – wie kam es dazu?

Ich habe von den besonders interessanten Ereignissen während des Brückenneubaus immer wieder Videos erstellt, beispielsweise, als der erste Kran aufgebaut wurde oder, natürlich, von den Sprengungen. Da eine meiner Kameras, die Canon 90D, eine Zeitraffer-Funktion hat, dachte ich mir nun: Der zweite Brückenverschub wäre doch eine tolle Gelegenheit, diese zum Einsatz zu bringen. Ich war am Vortag, am Tag der Verschiebung und am Tag danach vor Ort, um eben alle Details rund um die Verschiebung zu dokumentieren.

Wie lief das technisch ab?

Um 8.45 Uhr habe ich am linken Eck der östlichen Brückenflanke mein Stativ aufgebaut, meine Kamera ausgerichtet und eingestellt. Ich habe dann um 9.25 Uhr die Aufnahme gestartet, als der Verschub begann. Von da an hat die Kamera alle zehn Sekunden ein Bild gemacht. Daraus hat die Kamera zum Schluss dann quasi selbstständig ein Video zusammengestellt – eigentlich ganz einfach. Übrigens war es ein toller Tag für ein solches Projekt. Es war zwar kalt, aber sonnig und der Himmel über Kornwestheim war strahlend blau.