Behördenchefs erarbeiten ein Sicherheitskonzept für die B 464.

Leonberg: Thomas Slotwinski (slo)

Renningen/Böblingen - Im Kreise heimischer Journalisten hatte Roland Bernhard laut darüber nachgedacht, dass es „Gründe für einen vierstreifigen Ausbau der B 464“ gebe, wohl wissend dass nicht alle politischen Akteure diese Ansicht teilen und ein Ausbau dauern könnte. Doch die Schritte, die der Landrat jetzt mit hochrangigen Vertretern anderer Behörden erörtert hat, sollen schnell kommen.

 

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„Die schweren Unfälle auf der B 464 zwischen Böblingen und Renningen haben uns betroffen gemacht“, sagt Bernhard. „Die Autofahrer erwarten von uns, dass wir handeln.“ Und deshalb hat sich der Chef der Kreisverwaltung gemeinsam mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Marc Biadacz, dem Abteilungsleiter Stefan Heß vom Regierungspräsidium Stuttgart, dem Ludwigsburger Polizeipräsidenten Burkhard Metzger und der Sindelfinger Baubürgermeisterin Corinna Clemens auf Überholverbote und Tempobeschränkungen auf der Unfallstrecke verständigt.

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Im März beginnen die Arbeiten

Für das Überholverbot gibt es eine Fahrbahnmarkierung in Kombination mit einer Profilierung, die beim Befahren ein Geräusch als akustisches Warnsignal erzeugt. Geprüft werden soll, ob diese Mitteltrennung in Teilabschnitten auch mit doppelter Linienführung mit oder ohne Leitschwellen ergänzt werden kann. Umklappbare Leitschwellen sollen eine stärkere optische Barrierewirkung zwischen den Fahrspuren erzeugen. Außerdem werden Nothaltebuchten eingerichtet.

Einig war sich die Runde, dass weitere Tempolimits zu prüfen sind. Eine bauliche Mitteltrennung der Fahrstreifen, etwa durch Betonwände, wie sie in der Öffentlichkeit diskutiert wurde, ist aus Sicherheitsgründen nicht möglich. Denn bei einer Mauer würden im Notfall die Rettungskräfte nicht durchkommen.

Im März sollen die Sicherungsarbeiten beginnen. Schon jetzt stellt das Landratsamt an der Bundesstraße vier Warntafeln auf und hat eine teilstationäre Geschwindigkeitsmessanlage gemietet.

Schwere Unfälle reduzieren

Für die Finanzierung erwartet der Abgeordnete Marc Biadacz Geld aus Berlin. Denn Investitionen in die Sicherheit gefährlicher Strecken werden vom Bund gefördert. Auch Stefan Heß vom Regierungspräsidium stellt Mittel aus dem Straßenhaushalt des Bundes in Aussicht.

Bei den Umbauten soll es freilich nicht bleiben: „Die Polizei führt seit Dezember regelmäßige Kontrollen auf der B 464 durch, um den Unfallursachen Geschwindigkeit, unzulässiges Überholen und Ablenkung entgegenzuwirken und wird dies auch weiterhin tun“, kündigt der Polizeipräsident Burkhard Metzger an.

„Mit dem Mix aus behördlichen Maßnahmen und Kontrollen wollen wir insbesondere die schweren Unfälle, die viel Leid mit sich bringen, reduzieren“, erhofft sich der Polizeichef.