Gemeinderäte kritisieren das Landratsamt. Das weist die Verantwortung von sich.

Weil der Stadt - Eine Frechheit sei das, empörte sich Markus Kling jüngst im Weiler Gemeinderat. „So kann man doch keinen Kreisverkehr sanieren.“ Der Fraktionschef der Freien Wähler meint den Kreisel bei der Feuerwehr in der Grabenstraße.

 

Per Pressemitteilung hatte das Landratsamt dort „Sanierungsarbeiten“ angekündigt. Zwei Tage im April hatte man die dortige Bundesstraße 295 sperren wollen, „um die Fahrbahndecke im Kreisverkehr zu sanieren“, wie es hieß. Bürgermeister Thilo Schreiber stimmte Kling zu. „Ich habe auch gedacht, dass sie mit einer Teermaschine einmal rundherum fahren.“ Für „großen Unmut“ habe das bei ihm gesorgt, sagt Schreiber.

Darum hat das Ergebnis überrascht. Einen kleinen, schwarzen Streifen hatte der Bauhof des Landratsamts angebracht und nur die größten Schlaglöcher ausgebessert. Unebenheiten befinden sich weiterhin im Fahrbahnbelag, insbesondere in Richtung Simmozheim klaffen Lücken im Belag.

Eine komplette Sanierung war nie vorgesehen

Für Aufklärung sorgt darum auf Nachfrage Dennis Ritter, der Pressesprecher des Landratsamts. „Eine komplette Sanierung des Kreisverkehrs war von unserer Seite nicht vorgesehen“, sagt er. Zur Sicherstellung der Verkehrssicherheit habe man lediglich die geplatzte Querfuge erneuert, „insbesondere für die Sicherheit der Motorradfahrer“.

Warum nicht gleich eine komplette Erneuerung des Straßenbelags? Das liegt an der Wirklichkeit des Behörden-Dschungels in Deutschland. Bei dem Kreisverkehr handelt es sich um die B 295, also um eine Bundesstraße. Und für die ist nicht das Landratsamt zuständig, sondern das Regierungspräsidium. „Das Straßenbauamt des Landratsamts kümmert sich bei Bundesstraßen lediglich um Angelegenheiten, die die Verkehrssicherheit betreffen“, erklärt Ritter. Konkret: „Wenn es für Auto- und Motorradfahrer beginnt, gefährlich zu werden.“

Im Übrigen sei die Bundesstraße an dieser Stelle auch nur von Freitagabend bis zum nächsten Samstagmorgen, 8 Uhr, gesperrt gewesen, teilt der Sprecher des Landratsamts mit.