Sie nennen ihn den Union-Jack-Mann: Ein 78-Jähriger sorgt vor der Londoner Geburtsklinik seit Tagen für die ganz große Show. Terry Hutt liebt die Royals seit seiner frühesten Kindheit.

Korrespondenten: Peter Nonnenmacher (non)

London - Hip Hip Hooray!“ hat Terry Hutt groß auf sein Poster geschrieben. „Glückwünsche für Prinz William und Kate“ will der 78-Jährige persönlich dem Herzog und der Herzogin von Cambridge überbringen – schließlich ist er selbst aus der Grafschaft Cambridgeshire.

 

Länger als zehn Tage hatte der Royalist schon vor dem Eingang der Londoner St.Mary’s-Klinik gesessen, als ihn am Montagmorgen endlich der Ruf „Sie ist da!“ für sein langes Warten belohnte. Er hätte „auch noch eine weitere Woche gewartet“, sagt Hutt und lacht. Genug Unterwäsche habe er dabei, und seine Frau sei froh, wenn sie ihn mal eine Weile los sei. Nächtelang hat der 78-Jährige nun auf einer Bank geschlafen, nur um bereit zu sein, wenn die jungen Windsors irgendwann mit ihrem Baby im Arm in der Kliniktür erscheinen.

Im Bann der Royals seit 1940

Was bringt den ehemaligen Zimmermann dazu, sich von Kopf bis Fuß in Union-Jack-Klamotten zu kleiden, und sich so der ganzen Welt zu präsentieren? Er liebe die Royals, erklärt Hutt. Sie seien immer gut für die Britischen Inseln gewesen. Die Liebe des Rentners zu den Windsors geht weit zurück. Als Dreikäsehoch wurde Hutt 1940 in Ost-London erstmals in Königin Elizabeths Bann gezogen, der inzwischen verstorbenen Mutter der heutigen Monarchin. Seit die Dame aus dem Buckingham-Palast damals seinen Eltern einen Becher speziell für den kleinen Jungen überreichte, ist Hutt Royalist.

Bei den Windsors selbst, schmunzelt er, sei er als der Union-Jack-Mann bekannt. Angeblich hat er sogar bereits öfter Einladungen zu Veranstaltungen bei Hofe bekommen. Vorm Eingang zum Lindo Wing der St.Mary’s-Klinik ist Hutt in den vergangenen Tagen jedenfalls zu einer Art Ikone geworden. Kaum ein Fotograf, kaum ein Kamerateam hat sich die Chance entgehen lassen, ihn ins Bild zu rücken. Polizisten und Krankenpfleger aus dem St. Mary’s haben Hutt zu Essen und zu Trinken gebracht, während er der Hitze trotzte.

Wenn Hutt nicht für die Krone auf die Straße geht, demonstriert er für die Belange von Rentnern und Behinderten. Dabei stoße er auch „auf Leute, die die Royals nicht sonderlich mögen“. Denen sage er: „Auf die Royals lasse ich nichts kommen.“