Kate und William werden in New York von ihren Fans gefeiert wie Popstars. Auf ihrer dreitägigen Reise in die USA überzeugen die Royals mit Schlichtheit und Eleganz. Nur einer muss zuhause bei Oma und Opa bleiben: der kleine George.

Korrespondenten: Knut Krohn (kkr)

New York - König trifft Prinz. Das sind Schlagzeilen für die Ewigkeit. Allerdings handelt es sich bei dem Prinzen um ein echtes Blaublut. Der König hingegen ist eher ein vom Volk erwählter Herrscher. Aber Prinz William hat es dennoch sichtlich Spaß gemacht, sich mit der Basketball-Legende LeBron „King“ James zu unterhalten. Allerdings war es für den Thronfolger und seine Frau praktisch ein Heimspiel, so frenetisch sind die beiden vor der Begegnung der US-amerikanischen Basketball-Profiliga NBA in Brooklyn von Prominenten aus Musik und Sport empfangen worden.

 

Nachdem LeBron James sein Team Cleveland Cavaliers am Montagabend (Ortszeit) zum siebten Sieg in Serie geführt hatte, traf der Sportler das Paar und schenkte ihm Trikots von seiner Mannschaft, darunter auch eines für Williams und Kates einjährigen Sohn George.

In der Halbzeit plauderte das royale Paar mit Musiker Jay-Z und seiner Frau Beyoncé. Ein Gesprächsthema war sicher auch Kates Schwangerschaft. Während des Spiels wurden William und Kate mehrfach auf dem großen Bildschirm der Halle gezeigt, wobei der Kommentator das Publikum dazu aufrief, die beiden lautstark willkommen zu heißen.

Für William war es das Ende eines langen Arbeitstages. Denn zuvor hatte er bereits US-Präsident Barack Obama während eines kurzen Aufenthaltes in der Hauptstadt Washington getroffen. Die beiden Männer scherzten miteinander und schenkten sich ihr strahlendstes Lächeln. Die Fotografen bekamen etwas mehr als eine Minute, um die historische Begegnung zwischen dem mächtigsten Mann der Welt und der Nummer zwei der britischen Thronfolge abzulichten. Für William - er mit roter Krawatte, Obama (53) mit blauer - war es auch der erste Besuch in Washington.

Fröhliches Treffen mit Barack Obama

Fröhlich sah die Begegnung aus, als die beiden vor dem weihnachtlich geschmückten Kamin auf der Nordseite von Obamas Büro in Lederstühlen mit hoher Lehne saßen. Einander zugewandt sprachen und lachten sie miteinander. Möglicherweise erzählte William dem Präsidenten etwas über seinen Sohn George und das erwartete zweite Kind, allerdings war der Inhalt wegen lauter Fragen aufgeregter Reporter kaum zu verstehen. Er sagte so etwas wie: „Es wird interessant.“ Gemessen an Obamas Heiterkeit ist der Prinz bereits eindeutig ein König des Small Talks.

Nach diesem Besuch sprach William dort noch vor Zuhörern in der Weltbank, wo der Prinz das milliardenschwere Geschäft mit illegal gehandelten Tieren verurteilte. Kate verbrachte die Zeit derweil in New York, wo sie im Stadtteil Harlem eine soziale Einrichtung für Kinder besuchte.

In New York wohnt das Paar im Carlyle-Hotel in der Upper East Side, direkt am Central Park, wo selbst einfache Zimmer 550 Euro kosten. Bei der Suite sollen es sogar 12 000 Euro sein. Aber manchmal bekommt man so etwas ja billiger, wenn man von zu Hause aus über das Internet bucht. Für William mag die Wahl auch nostalgische Gründe gehabt haben: Vor fast 30 Jahren wohnte seine Mutter Diana im Carlyle während ihres glanzvollen Besuchs in New York. Vom Besuch von Charles und Diana blieb allerdings eher der Teil in Washington in Erinnerung, als Diana im Weißen Haus mit John Travolta tanzte. Ihr Kleid von damals war im März vergangenen Jahres für 300 000 Euro versteigert worden.

Kate ist ein Star – schlicht und glanzvoll

Kate trat anders auf. Nicht glamourös, erst recht nicht als Star. Aber manchmal kann auch Schlichtheit glanzvoll sein. Erst recht, wenn hinter dem kastanienbraunen Mantel der Ansatz eines Bauches zu sehen ist. Ganz klar war sie es, der die Herzen der mehreren Hundert Wartenden am Flughafen und vor dem Hotel zuflogen.

Kate und William sind beide 32 und weitgereist, doch in New York waren beide noch nie. Die US-Amerikaner haben noch etwas Zeit, das royale Paar zu bejubeln. Die erste offizielle USA-Reise soll insgesamt drei Tage dauern. Und während William und Kate ihre Termine absolvieren, wird der kleine George, der ist inzwischen 16 Monate alt, von Kates Eltern behütet, die mit auf die lange Reise gekommen sind. Das ist also wie bei einer ganz normalen Familie: Oma und Opa passen auf den Enkel auf. Irgendwie beruhigend.