Die Internationale Bachakademie hat ihr Programm für die Saison 2025/26 vorgestellt.

Ihr erstes Festival in neuem Gewand hat die Internationale Bachakademie (IBA) kürzlich erfolgreich über die Bühne gebracht. Das Internationale Bachfest Stuttgart sei als neues Festival „implementiert“, man könne „beruhigt aufatmen“, sagt der IBA-Geschäftsführer Michael Hörrmann und fügt noch hinzu: „11 000 Besucher, dreifach erhöhte Presseresonanz, 5000 Klicks und Meldungen in unseren sozialen Medien, besser könnte es nicht sein.“ So wird es also auch 2026 ein Bachfest geben (13. bis 28. März).

 

Auch ihr Kantaten-Großprojekt „Vision.Bach“ wird die IBA weiterführen. Man ist stolz, für die Gesamteinspielung des ersten Leipziger Kantaten-Jahrgangs mit dem Opus Klassik 2024 ausgezeichnet worden zu sein. Für Bachs dritten Kantatenjahrgang (1725-1727) möchten sich Akademieleiter Hans-Christoph Rademann und die Ensembles der Gaechinger Cantorey aber mehr Zeit lassen. In der kommenden Saison gibt es in vier Konzerten in Kirchen Stuttgarts und Ludwigsburgs erst einmal 14 der 34 Kantaten zu hören. „Vision.Bach“ scheint Rademanns Herzensprojekt zu sein. Eine „Entdeckungsreise“ sei das, die Strukturen offenlegen solle, sagt er, „damit man wirklich jede Stimme wahrnimmt, in die Tiefe hört, um alles zu begreifen, was die Musik beinhaltet“. Die Themen der Kantaten deckten dabei das gesamte heutige Lebensspektrum ab. Rademann verspricht „frische Interpretationen für alle“. Es gehe ihm nicht darum, „Expertentum zu bedienen“.

Eröffnung mit einem Bach’schen Motettenkonzert

Auch in den Abonnement-Reihen in Stuttgart und Ludwigsburg (mit meist gleichen Programmen) ist der IBA-Namenspatron satt vertreten: Eröffnet wird die Saison am 25. und 26. Oktober mit einem Bach’schen Motettenkonzert, im Dezember gibt es das Weihnachtsoratorium. Beendet wird die Spielzeit Mitte Juni mit „Bach und seinen Vorgängern“ Hammerschmidt, Schein und Schütz.

Dazwischen betreiben Rademann und seine Ensembles aber auch ein bisschen Repertoire-Erweiterung: Im Konzert „Ode to St. Cecilia“, der Patronin der Musik, erklingen Werke britischer Komponisten und unterschiedlicher Epochen: von Purcell, Britten und James MacMillan. Im Mai gibt es Werke romantischer Komponistinnen zu hören: die meisterhafte Siebte Sinfonie von Emilie Mayer und das „Oratorium nach Bildern der Bibel“ von Fanny Hensel. Ganz ohne Männer geht’s aber auch da nicht. Auch Fannys Bruder Felix Mendelssohn ist vertreten mit einer Choralmotette.

Musikprojekte für Kinder und Jugendliche

Viel investiert die Bachakademie wieder in ihre „BachBewegt!“-Musikvermittlungsprojekte für Kinder und Jugendliche, ob in Workshops zu den Abo-Konzerten, in Tanz-Projekten oder in zwei moderierten Kinderkonzerten zum Weihnachtsoratorium. In „BachBewegt! Singen!“ bringen Schulkinder sogar zusammen mit der Gaechinger Cantorey Bachs Ratswahlkantate BWV 29 mit einem neuen Text des Wortkünstlers Timo Brunke auf die große Bühne der Stuttgarter Liederhalle – in einem Familienkonzert, versteht sich.