Seit September leitet Silke Plaas die Bachschule. Die neue Schulleiterin war vorher Konkretorin an der Riedseeschule. Am Dienstag wird sie mit einer Feier offiziell ins Amt eingeführt.

Feuerbach - Die gerade begonnene E-Mail schreibt Silke Plaas noch schnell zu Ende, dann hat sie Zeit für ein Gespräch. Ihr Schreibtisch steht fast direkt am Fenster mit Blick auf die Feuerbacher Halbhöhenlage am Killesberg. Draußen ist der Himmel grau, es graupelt.

 

Drinnen ist alles im grünen Bereich. Der Start ins neue Aufgabenfeld ist geglückt. Silke Plaas hat im September des vergangenen Jahres die Leitung der Bachschule übernommen: „Ich wurde sehr herzlich aufgenommen und willkommen geheißen“, sagt die 42-Jährige. Mit offenen Armen sei sie von den Kollegen und auch von den Eltern empfangen worden.

Förderung von rechtschreibschwachen Schülern

Wen wundert’s: Ihr frischer Elan und die spürbare Bereitschaft, etwas zu bewegen, wirken ansteckend. Den Einstieg, so Plaas, hätten ihr aber auch die Konrektorin Anke Leitzinger und Holger Winkler, der Teamleiter der Ganztagesbetreuung an der Bachschule, sehr erleichtert.

Träger der Ganztagsbetreuung an der Feuerbacher Grundschule ist die Stuttgarter Jugendhaus-Gesellschaft. „Wir arbeiten gut im Team zusammen“, sagt Plaas. Zuletzt war sie ein Jahr Konrektorin an der Riedseeschule in Möhringen und arbeitete davor sechs Jahre an der Österfeldschule in Vaihingen.

Eines ihrer pädagogischen Spezialgebiete ist die Förderung von Schülern mit einer Lese-Rechtschreibschwäche (LRS). „Ich hatte als Klassenlehrerin eine der wenigen LRS-Klassen in Stuttgart und habe auch Lehrerfortbildungen in diesem Bereich gemacht.“ Die Erfahrungen in diesem Bereich will sie auch an ihrer neuen Wirkungsstätte in Feuerbach weitergeben.

Pädagogische Fachkräfte sind Schulklassen fest zugeordnet

Ein wichtiger Beweggrund, sich für die frei gewordene Rektorenstelle an der Bachschule zu bewerben, war allerdings das Konzept der teilgebundenen Ganztagsbetreuung, das ihre Vorgängerin Gertrud Pfitzer und Holger Winkler an der Bachschule etabliert haben: „Sehr gut finde ich an dem Modell, dass eine pädagogische Fachkraft einer bestimmten Klasse zugeordnet ist“, sagt sie. Dadurch entstehe auch bei der Nachmittagsbetreuung eine Verlässlichkeit: „Die Kinder wissen, wer für sie zuständig ist.“ Neben der herkömmlichen Mittagsschule werden auch gemeinsam von Lehrer und Fachkraft Lerngänge oder Aktivitäten im Freien angeboten.

Neben 17 Grundschullehrern arbeiten an der Schule auch drei Sonderpädagogen, die sich um die Inklusion kümmern. Zwölf Kinder mit Behinderungen besuchen die Schule, insgesamt gibt es 327 Schüler.

Die 13 pädagogischen Fachkräfte im Ganztagesbereich kooperieren und arbeiten bei diesem Modell sehr eng mit den zuständigen Lehrern zusammen. Dass dieses Konzept sehr gut ankommt, zeigen auch die Anmeldezahlen: „Ab dem kommenden Schuljahr haben wir durchweg zwei Ganztagesklassen und eine Halbtagsklasse.“ Der Andrang sei sehr groß: „Wir sind praktisch in allen Klassen randvoll“, sagt Plaas. Der Klassenteiler von 28 sei voll ausgereizt.

Großer Bedarf an Ganztagesbetreuung

Darüber hinaus gibt es aber einen weiteren Bedarf an Ganztagesbetreuungsplätzen in Feuerbach: „Wir haben Anfragen von Eltern, die nicht in unserem Einzugsgebiet wohnen und die trotzdem gerne umschulen würden.“ Insofern wäre die neue Schulleiterin gar nicht unglücklich, wenn es im Stadtbezirk noch eine weitere Grundschule mit Ganztagsbetreuungsangebot gäbe: „Das könnte etwas Entlastung für uns schaffen“, meint Plaas. Denn die Anforderungen ans gesamte pädagogische Personal seien enorm. Bei den Ganztagsangeboten kam zuletzt die Ferienbetreuung hinzu. Letzteres können die Eltern wahlweise in Anspruch nehmen. „Wir haben momentan 21 Schließtage pro Jahr, ansonsten ist die Bachschule immer offen.“

Und wenn Silke Plaas bei der guten Fee einen Wunsch frei hätte? „So eine richtige Schulsporthalle wäre ein Traum“, sagt sie. Zumal sie selbst neben den anderen Fächern auch sehr gerne Sport unterrichtet.

Am kommenden Dienstag wird sie bei einer Feier von Schulamtsleiterin Ulrike Brittinger ins neue Amt eingesetzt.

Das eine oder andere Geschenk wird es zur Begrüßung bestimmt geben – eine neue Sporthalle ist wohl nicht dabei.