Neue Aufgaben, zusätzliche Mitarbeiter – aber der Kreisjugendring leidet im Domizil in der Backnanger Marktstraße unter Platzmangel.

Backnang - Nach gut 15 Jahren im Kreishaus der Jugendarbeit in der Backnanger Marktstraße wird es für den Kreisjugendring (KJR) rein räumlich ziemlich eng. Der KJR residiert dort zusammen mit dem Jugendarbeitsreferat des Kreisjugendamtes. Inzwischen habe, so berichtete jetzt die KJR-Geschäftsführerin Marita Trautner im Jugendhilfeausschuss des Kreistags, angesichts neuer Aufgaben und zusätzlicher Mitarbeiter das ansonsten vorbildliche Kreishaus der Jugendarbeit „insgesamt seine Kapazitätsgrenzen erreicht“. Überdies existiere kein barrierefreier Sanitärraum und keine adäquaten Besprechungs- und Sozialräume, die Arbeitssituation in beengten Großraumbüros sei belastend. Aktuelle Anforderungen des Brandschutzes und der Arbeitssicherheit stellten im sanierungsbedürftigen Altbau an der Marktstraße eine weitere große Herausforderung dar.

 

Das Bündnis im Kreishaus soll bestehen bleiben

Klar sei allerdings, das haben die Beteiligten auch beim gemeinsamen 15-Jahr-Geburtstag im Kreishaus im vergangenen Jahr betont, dass das Bündnis bestehen bleiben solle. „Das Kreishaus der Jugendarbeit steht daher vor der Herausforderung, eine passende Immobilie zu suchen, die den Kreishausgedanken aufnimmt und stützt“, so steht es im KJR-Bericht. In enger Abstimmung mit dem Kreisjugendamt, beziehungsweise dem Landratsamt, wolle man nun ein Immobilienkonzept entwickeln. Diesbezügliche Gespräche mit der Kreisverwaltung, so berichtete die KJR-Geschäftsführerin, würden bereits geführt.

Aktiv beteiligt sind KJR und Jugendamtsfachbereich an der vom Bund geförderten Partnerschaft für Demokratie Weissacher Tal und Althütte, das der Förderung und Stärkung von Jugendbeteiligung gilt. Zusammen mit der Fachstelle Demokratieförderung und der Rechtsextremismuspräventation (DemRex) begleitet der KJR außerdem die Partnerschaft für Demokratie Rems-Murr, die seit 2015 zivilgesellschaftliche Bündnisse unterstützt. Zum Beispiel das Projekt „Bunt statt Braun“, das in Waiblingen alljährlich eine Jugendkulturwoche organisiert, oder das seit März vergangenen Jahres mit einer ganzjährigen Veranstaltungsreihe aktive Bündnis „Vielfalt tut gut“ im Oberen Murrtal.

Eigene KJR-Projekte sind etwa die AG Baufreizeit barrierefreies Freizeitheim Mettelberg unter Beteiligung junger Geflüchteter, oder die Inklusionsprojekte „Rems-Murr-Kreis inklusiv“ oder „Outdoor-Inklusiv-Empowerment“. Mit Mitteln aus dem Klimaschutzprogramm des Kreises sollen außerdem das Klimaschutzprojekt „Weltenretter“ fortgeführt und die energetische Sanierung des Freizeitheims Mettelberg vollendet werden.

Schwerpunkt Fundraising

Mit dem angekündigten Rückzug des ersten KJR-Vorstandes Lars Piechot werde ein Schwerpunkt nun die Akquise neuer Vorstände und die Stärkung der neuen Vorstandschaft insgesamt sein, so die Geschäftsführerin Marita Trautner. Zugleich gelte es, die neuen Kreishausstrukturen zu festigen und neue Kooperationsfelder zu definieren. Weil mehrere Projektfinanzierungen auslaufen, werde das Fundraising verstärkt vorangetrieben, um die Aufgabenfelder weiter abdecken zu können – mit Unterstützung des einstigen KJR-Geschäftsführers, der, so Trautner, jegliche Fördertöpfe förmlich riechen könne, bevor sie überhaupt eingerichtet seien.