Rems-Murr : Frank Rodenhausen (fro)
 

Vorkommen
Von den 20 verschiedenen Amphibienarten in Deutschland leben allein 19 in Baden-Württemberg. Allerdings sind laut dem jüngsten Naturschutzbericht 60 Prozent davon gefährdet, einige stark, darunter die Gelbbauch- und die Rotbauchunke.

Strategie
Die Fortpflanzungsperiode der Gelbbauchunke erstreckt sich über das ganze Frühjahr und den Sommer von April bis August. Dabei wandern die Unken zu unterschiedlichen Laichplätzen, um das Risiko für ihren Nachwuchs zu streuen.

Lebensräume
Sogenannte Pionierarten wie die Gelbbauchunke, die Kreuz- oder Wechselkröte, laichen bevorzugt in vegetationsfreien Flächen mit Flachwassertümpeln, die in Flussauen nach Hochwassern entstehen. Durch den Ausbau der Flüsse sind diese Habitate fast vollständig verloren gegangen.

Alternativen
Als Ersatzlebensräume dienen vielfach Kies- und Tongruben. Doch auch diese „Rohbodengewässer“ verschwinden, wenn der Abbau beendet ist. Deshalb sind flache Pfützen im Wald, die durch Fahrspuren entstehen, für viele der Tiere eine willkommene Alternative.

In seinem Revier rund um den Reichenberg bemüht sich Bek zudem, neue Lebensräume zu schaffen, sogenannte „Trittbretthabitate“: mehrere kleine Tümpel, an denen die Amphibien ihrer Wanderleidenschaft nachkommen können. Denn gerade für Arten wie die Gelbbauchunke, die entgegen anderer Verwandter nicht auf die Strategie setzt, möglichst viele potenzielle Nachkommen in Form von Laich zu produzieren, ist eine permanente Flucht vor Fressfeinden überlebenswichtig.

Brutal erfreulicher Kammmolch

An anderen Stellen im Umkreis von jeweils etwa 500 Metern hat der Förster deshalb mit einem Bagger kleine Tümpel ausheben lassen. Und an einem geraten er und sein Oberberkener Kollege Axel Scheuermann, den die gleiche Leidenschaft umtreibt wie Bek, beim Presserundgang geradezu in Verzückung. In dem Kescher, mit dem Bek durch das trübe Wasser fischt, zeigt sich ein Kammmolch. Die Ansiedelung dieser stark vom Aussterben bedrohten Spezies haben die Experten zwar unterstützt, aber sie haben noch längst nicht mit einem Erfolg gerechnet. „Brutal erfreulich“, entfährt es Axel Scheuermann.

Allerdings ist auch ein für die Amphibien mit den gezackten Rücken gefährlicher Gelbrandkäfer auf das Laichgewässer aufmerksam geworden, „der T-Rex der Amphibienwelt“, wie Scheuermann sagt. Doch auch der ist Teil eines natürlichen Entwicklungsprozesses.

Den allerdings wollen die Förster weiter aktiv unterstützen. Dazu gehöre auch, mal eine Holzrückespur zu erhalten oder gar ein Schlammloch zu pflegen. Scheuermann: „Auch wenn das einige nicht gern sehen: Es muss auch noch ein paar ,dreckige’ Ecken in unserem ansonsten so aufgeräumten Ländle geben.“

Laichplätze für Pionieramphibien sind rar

Vorkommen
Von den 20 verschiedenen Amphibienarten in Deutschland leben allein 19 in Baden-Württemberg. Allerdings sind laut dem jüngsten Naturschutzbericht 60 Prozent davon gefährdet, einige stark, darunter die Gelbbauch- und die Rotbauchunke.

Strategie
Die Fortpflanzungsperiode der Gelbbauchunke erstreckt sich über das ganze Frühjahr und den Sommer von April bis August. Dabei wandern die Unken zu unterschiedlichen Laichplätzen, um das Risiko für ihren Nachwuchs zu streuen.

Lebensräume
Sogenannte Pionierarten wie die Gelbbauchunke, die Kreuz- oder Wechselkröte, laichen bevorzugt in vegetationsfreien Flächen mit Flachwassertümpeln, die in Flussauen nach Hochwassern entstehen. Durch den Ausbau der Flüsse sind diese Habitate fast vollständig verloren gegangen.

Alternativen
Als Ersatzlebensräume dienen vielfach Kies- und Tongruben. Doch auch diese „Rohbodengewässer“ verschwinden, wenn der Abbau beendet ist. Deshalb sind flache Pfützen im Wald, die durch Fahrspuren entstehen, für viele der Tiere eine willkommene Alternative.