OB Frank Nopper und der Leiter des Traumzeit-Theaters machen sich wegen der Kündigung Vorwürfe. Es gibt mehrere Interessenten für die Räume im Bandhaus.

Rems-Murr/ Ludwigsburg: Martin Tschepe (art)

Backnang - Die Besucherzahlen im Traumzeittheater Backnang seien in den vergangenen fünf Jahren dramatisch eingebrochen: um mehr als 30 Prozent. Das hat Oberbürgermeister Frank Nopper jetzt im Gemeinderat erklärt. Der Stadt liege ein Angebot von „anderen Betreibern“ vor, die deutlich mehr Veranstaltungen versprechen und mit einem stark reduziertem Zuschuss der Stadt auskommen wollten. Gemeint sind Thomas Weber, der in Spiegelberg-Großhöchberg das Kabirinett betreibt, und Gregor Oehmann von Professor Pröpstls Puppentheater in Aspach. Weber würde den großen Saal im Keller bespielen, Oehmann die kleinere Bühne.

 

Zudem hätten sich kürzlich weitere Interessenten gemeldet, die „Interesse am Betrieb des Theaters im Bandhaus“ hätten. Nopper hat auf Anfrage bestätigt, dass es sich bei diesen Kandidaten um Birgit Nolte-Michel und Oliver Nolte handelt, die im Weinstadt das Theater an der Linde betreiben, das Ende 2012 möglicherweise geschlossen wird. Weinstadt lehnt es bislang ab, einen Zuschuss zu zahlen. Nopper sagte, er gehe aber davon aus, dass sich die Kommunen im Remstal noch zusammenraufen und dem Theater eine Perspektive bieten.

Der Chef des Traumzeittheaters Michael Holderried hat erklärt, dass für seine Kündigung des Vertrags mit der Stadt „wirtschaftliche Aspekte“ nicht entscheidend seien. Wie berichtet, ließ der Chef des Traumzeittheaters via Pressemitteilung wissen: Das Haus sei „gut ausgelastet“. Seinen Entschluss begründete Holderried mit „neuen Ideen und Aufgaben“. Gestern war er für eine Stellungnahme zu Noppers Aussagen nicht zu erreichen.

Der Schultes erklärte im Gemeinderat weiter, dass es „erdrückende Argumente für einen Wechsel im Bandhaus“ gebe. Die Verwaltung habe deshalb handeln müssen, „es geht schließlich um öffentliche Gelder“. Die Stadt hat Holderried offenbar angeboten, sich in einer Gemeinderatssitzung dem Wettbewerb mit den anderen Bewerbern zu stellen. Bis dato erhalte das Traumzeittheater einen Barzuschuss in Höhe von 50 000 Euro, so Nopper, zudem erlasse die Stadt dem Theater Mietkosten in Höhe von rund 30 000 Euro. Kenner der Szene bezeichneten diese Summen als „großzügig“. Weber solle 32 500 Euro bekommen.