Das historische Mineralbad Berg soll für 30 Millionen Euro saniert werden. Bei der notwendigen Renovierung bleibt der Charakter des 1856 gegründeten Bades erhalten.

Stuttgart - Der Bäderausschuss des Gemeinderates hat am Freitag einstimmig den Projektbeschluss für die Generalsanierung des Mineralbades Berg gefasst. Die Arbeiten sind erforderlich, weil das Bad sonst geschlossen werden müsste. Die dafür notwendigen 30 Millionen Euro müssen aber noch bei den Haushaltsberatungen im Herbst bereitgestellt werden. werden. Der Beginn der Sanierungsarbeiten ist für den Herbst 2016 vorgesehen. Die Stadt hatte das Berg vor zehn Jahren für 8,5 Millionen Euro erworben.

 

Das heute historische Mineralbad war im Juni 1856 von dem Hofgärtner Friedrich Neuner eröffnet worden. Als architektonisches Kleinod soll es seinen Charme und den von den 50er Jahren geprägten Charakter der Badelandschaft behalten. Bei der Renovierung müssen die Badehallen aber zurückgebaut werden, um die marode Substanz zu retten.

Die Stadt will mit wärmerem Wasser mehr Leute anlocken

Der Neubau des Bewegungsbades wird in den Ostflügel integriert. Das Becken wird später mit auf 32 Grad erwärmtem Mineralwasser gefüllt sein. Damit wollen die Bäderbetriebe neue Zielgruppen ansprechen. „Junge Leute sind keine Kaltbader“, hieß es im Ausschuss. Die Stadt nimmt an, dass durch die Warmbadetage in den Wintermonaten die Besucherzahl um bis zu 25 Prozent gesteigert werden kann.

Da es sich bei der Sanierung des Mineralbads im Wesentlichen um eine Bestandsreparatur handelt, kann nach Angaben der Stadt nicht davon ausgegangen werden, dass sich „die Investitionskosten in Höhe von 29,4 Millionen Euro ganz oder teilweise amortisieren“, heißt es in der städtischen Vorlage zu dem Projekt. Momentan liege das jährliche Defizit des Mineralbades bei rund 1,4 Millionen Euro.