Ein großer Schwarm farbenfroher Falter verdoppelt derzeit den Bestand an Schmetterlingen in der Wilhelma. Diesen bekam der zoologisch-botanische Garten in Bad Cannstatt aus Augsburg. Die filigranen Flieger waren dort Teil einer Sonderausstellung.

Bad Cannstatt - Mehr als 300 Schmetterlinge hat Bernhard Winzenhörlein, der Leiter der Tropenhalle des Botanischen Gartens in Augsburg, in die Wilhelma nach Bad Cannstatt gebracht. Der neue Schwarm verdoppelt nun für einige Zeit den üblichen Bestand der Tiere im Schmetterlingshaus der Wilhelma. Normalerweise kommen die Flugkünstler als verpuppte Raupen in den zoologisch-botanischen Garten. Die Besucher können die Metamorphose zum Schmetterling in einer Vitrine beobachten.

 

Als die Pfleger die Tiere frei ließen, sorgte dies bei einer gerade dort anwesenden Gruppe von Kindern für helle Begeisterung. Denn die von den Strapazen der Reise erschöpften Falter flogen entgegen ihrer Natur nicht herum, sondern setzten sich auf alle möglichen Landeplätze in ihrer Nähe – und eben auch auf die Besucher, ob nun auf die Finger, die Schultern, den Kopf oder auch mal auf die Nase.

Manche Schmetterlinge leben nur einige Wochen

Auch die Fruchtspieße, die für die ebenfalls dort lebenden Flughunde aufgehängt waren, zogen viele der Falter an. Die Gefahr, dass die Schmetterlinge dadurch zum schmackhaften Mittagsmahl werden, besteht allerdings nicht. „Anders als Fledermäuse, die Insekten fressen, sind Flugfüchse reine Vegetarier, die sich von Früchten ernähren. Sonst wäre dies bald keine Schmetterlingshalle mehr“, erklärt die Pflegerin Susanne Finckh-Friedrich. Die Lebensspanne der Schmetterlinge reicht von einigen Tagen oder Wochen bis zu einem halben Jahr. Wer den Zuwachs aus Augsburg beobachten möchte, hat also noch im April die beste Gelegenheit dazu.