Das Parkraummanagement soll erweitert werden. Neben der Neckarvorstadt, der Winterhalde und dem Espan sollen auch ein Gebiet östlich des Kurparks sowie Quartiere in Untertürkheim mit der Anwohnerparkregelung ausgestattet werden.

Bad Cannstatt - Die Verwaltung schlägt vor, das Parkraummanagement zu erweitern. Neben der Neckarvorstadt, der Winterhalde und dem Espan sollen auch ein Gebiet östlich des Kurparks sowie Quartiere in Untertürkheim mit der Anwohnerparkregelung ausgestattet werden.

 

Nachdem das Pilotprojekt in Stuttgart-West 2013 erfolgreich war, wurde das Parkraummanagement in den folgenden Jahren nach und nach in den Innenstadtbezirken und schließlich auch in Bad Cannstatt in vier Zonen installiert. Startschuss in Stuttgarts größtem Stadtbezirk war im November 2017. Während sich im Seelberg, Kursaalviertel sowie im Veielbrunnengebiet die Parkraumbewirtschaftung als voller Erfolg zeigte, gab es viel Kritik aus der Altstadtzone: zu wenig Parkplätze für Anwohner und auch die maximale Parkdauer von zwei Stunden werden seitdem vom Einzelhandel kritisiert. Das erste Problem wurde gut gelöst, indem Anwohner aus der Altstadt zum Teil in benachbarten Zonen sowie im Parkhaus Mühlgrün ihr Fahrzeug abstellen dürfen. Über die Zwei-Stunden-Regelung wird man mit Sicherheit nochmals im Bezirksbeirat diskutieren.

Kritik aus der Altstadt

Doch nicht nur aus der Altstadt gab es Kritik beim Beschwerdemanagement der Stadt. Auch aus den Gebieten, die in unmittelbarer Nachbarschaft der vier Zonen liegen, gab es jede Menge Proteste und Gelbe Karten. Viele Bewohner forderten eine Erweiterung der Parkraumbewirtschaftung. Doch das geht nun einmal nicht auf Knopfdruck, denn die Stadt darf nicht ohne Grund eine Gebühr für Anwohner erheben. „Erst wenn die Parkplatzauslastung die 100-Prozent-Marke überschritten hat, ist das möglich“, sagt Stephan Oehler vom Stadtplanungsamt. Doch sei sich die Stadtverwaltung natürlich im Klaren darüber gewesen, dass das Parkraummanagement immer einen Verdrängungseffekt im Schlepptau haben werde. Diese Erfahrungen wurden schon beim Pilotprojekt im Stuttgarter Westen gemacht. Aus diesem Grund gab es in den vergangenen Monaten umfangreiche Nacherhebungen in Bad Cannstatt. Unter anderem in der Winterhalde und in der Neckarvorstadt waren die städtischen Mitarbeiter unterwegs.

Bereits an sechste Stufe gedacht

Das Ergebnis wurde dem Technikausschuss präsentiert. Dabei schlägt die Verwaltung in einer fünften Erweiterungsstufe auch vier neue Gebiete für Bad Cannstatt vor (siehe Infokasten). Doch damit ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht, denn die Verdrängung des Parksuchverkehrs durch Pendler wird weitergehen. Aus diesem Grund denkt das Stadtplanungsamt bereits über eine sechste Stufe nach. Doch Begehrlichkeiten allein reichen vor dem Gesetzgeber nicht aus. Die Verwaltung wird jetzt für den Haushalt 2020/21 eine entsprechende Beschlussvorlage mit der Darstellung des Personal- und Investitionsbedarfs, der geschätzten Einnahmen sowie des laufenden Verwaltungsaufwands für die Ausbaustufe 5 vorlegen.