Mit Blick auf die Weiterentwicklung Bad Cannstatts sieht Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler vor allem Verbesserungsbedarf am Bahnhofsvorplatz. Als Zieljahr nennt er die Fußball-EM 2024.

Bad Cannstatt - Das neue Jahr ist da. Zeit, um auf die kommenden Entwicklungen in Bad Cannstatt zu schauen. Und da sieht Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler in der Sauerwasserstadt durchaus noch einige Stellen mit Verbesserungsbedarf.

 

Der Bahnhofsvorplatz ist für Löffler kein Vorzeigebereich oder gar Willkommensschild. Im Gegenteil. Hier hofft er, dass es noch Fortschritte gibt in Vorbereitung auf die Fußball-Europameisterschaft 2024. Der Bahnhofsvorplatz bedürfe struktureller Verbesserungen. Der Bezirksvorsteher hofft, dass das gelingt. Hier sei der Gemeinderat gefragt, politische Beschlüsse zu fassen. Bei der Schwaben-Bräu-Passage habe die Stadt ein Vorkaufsrecht. „Das ist ein Filetstück, wenn man es entwickeln könnte“, so Löffler. Er hofft zugleich, dass der hintere Bereich an der Eisenbahnstraße, wenn dort die Erbpacht 2026 ausläuft, ebenfalls gemeinsam mit entwickelt werden kann und es nicht Stückwerk bleibe.

Bürgerbeteiligung geplant

An anderen Orten freut sich Löffler, dass es nach langem Hin und Her vorangeht, wie im Neckarpark, wo nun schon erste Gebäude und der grüne Park entstanden sind. Im Neckarpark, insbesondere beim Alten Zollamt, war zuletzt auch wegen des Erhalts der Kulturinsel eine Bürgerbeteiligung gestartet worden. „Es wird noch eine Bürgerbeteiligung geben“, sagt Löffler. Derzeit werde geschaut, wie die Vorschläge verarbeitet werden und was man aufgreift. Dann gehe man auf die Bürger zu. Momentan sei es noch kein Thema. Doch die erste Bürgerbeteiligung sei ein „sehr konstruktives Ringen“ gewesen. Was den Teilabriss des Zollamts betrifft, so sei das kein Thema. Da gebe es nichts mehr zu rütteln. Das sei vom Gemeinderat beschlossen. Im Neckarpark wird das Bildungshaus weiter geplant. Auch die Planung des Sportbads sei in der Endphase. Löffler freut sich, dass es dort vorwärtsgeht. „Es war ein ewiger Planungsablauf.“

In der Daimlerstraße 100, in der es im vergangenen Jahr größere Protestaktionen gab, um die Gebäude zu erhalten, soll das Gebäude saniert werden. Das Rückgebäude soll jedoch abgerissen werden. Was auf dem Gelände, das an die SSB angrenzt, passiert, sei noch offen. Ob dort eine Wohnbebauung möglich sei, sei noch unklar. Aktuell gebe es keine Planung dazu.

Kolping-Bildungswerk hat Bedarf

Am Bereich der Elwertstraße gegenüber dem Jugendhaus Cann hält es Löffler für sinnvoll, dass dieses Areal in städtischer Liegenschaft bleibt. Die Gemeinderatsfraktionen von SPD und SÖS-Linke-Plus hatten sich für den Erhalt eingesetzt. „Damals ging es darum, weil kulturelle Einrichtungen wie die Jugendmusikschule, die Volkshochschule und die Stadtbücherei Räume brauchten.“ Sie seien planerisch woanders vorgesehen. Die Volkshochschule wolle aufs Gelände des Bildungshauses. Er sehe dort jetzt keinen großen Bedarf. Die Jugendmusikschule ziehe ins Gebäude der Stadtteilbibliothek. Löffler sieht es als sinnvoll an, dass man das Gelände vernünftig entwickelt. Er erklärt, dass das Kolping-Bildungswerk nach wie vor einen großen Bedarf habe und dort gerne einziehen würde. Er könne es sich gut vorstellen, Räumlichkeiten an das Kolping-Bildungswerk zu vermieten und dass man unter städtischer Federführung ein Agreement finde. Was den Bedarf nach Räumlichkeiten für das Jugendamt betreffe, sei man flexibel.

Indes würden die Planungen für das Hotel in der Kegelenstraße 17 weiterlaufen. Löffler sieht auch hier Bedarf für ein Hotel. Es sei vereinbart worden, dass die Fahrradwerkstatt beibehalten werden könne. Er hoffe, dass man einen Weg finde. Auch in der Altstadt hofft Löffler auf eine Aufwertung der Marktstraße. Dort gehe es unter anderen um gestalterische Mittel wie eine bessere Möblierung. „Im Lauf des Jahres wird es hier noch konkreter.“ Am Historischen Rathaus bröckelt noch immer der Putz. Die Fassade außen hat seit der Sanierung vor sechs Jahren Risse. Die Sache liege beim Hochbauamt. Die Risse in der Fassade hätten sich nicht verschlimmert. Vermutlich werde man das Problem angesichts der Überlastung beim Hochbauamt nicht schnell lösen können.

Schleichverkehr unterbinden

Auch das Thema Verkehr wird Bezirksbeirat und Bürger weiter beschäftigen. So gibt es unter anderem den Wunsch des Bezirksbeirats, den Schleichverkehr im Zuckerleweg zu unterbinden. „Das Thema muss man noch ausreifen, Poller könnten handhabbar sein“, hofft Löffler auf eine Lösung. Das am Zuckerleweg liegende Areal der ehemaligen Bettfedernfabrik werde etwas kleiner entwickelt, statt 120 nur 90 Wohnungen. Das Bebauungsplanverfahren läuft. „Es gibt noch keinen Starttermin für die Baustelle.“ Nicht weit entfernt, in der Hofener Straße, gibt es Bewegung: Das Gutachten zum Felssturz soll im Februar im Bezirksbeirat vorgestellt werden. Was die Einrichtung der Expressbuslinie X1 betrifft, so erklärt Löffler: Dieses Angebot laufe seit zwei Monaten. Für den neuen Verkehrsstrukturpakt brauche man Langmut. „Ich finde es noch zu frisch, um einen Stab darüber zu brechen.“ Er nutze den Bus auch und sieht folgenden Vorteil: Man brauche keinen Fahrplan, denn der Bus fahre ja alle fünf Minuten. Er sieht auch, dass aus der Stadtbahn aus Fellbach kommend, keiner aussteige. Dabei sollte die Buslinie eine Entlastung für die Stadtbahn bringen. Löffler hoffe hier auf eine langfristige Entwicklung. Zudem steht in diesem Jahr der Bau des Überwegs zum neu gestalteten Veielschen Garten über die Waiblinger Straße an. Einen Termin gibt es noch nicht.