Das Konzept sieht vor, Vergnügungsstätten in Teilen des Zentrums sowie Gewerbegebieten zuzulassen.

Bad Cannstatt - Immer mehr Spielhallen und Wettbüros sind Bürgern und Bezirksbeiräten schon lange ein Dorn im Auge. Weil auch die Zahl der Bauanträge für solche Etablissements in den vergangenen Jahren stark zugenommen hat, hat der Gemeinderat das Planungsbüro Dr. Donato Acocella Stadt- und Regionalentwicklung beauftragt, eine neue Vergnügungsstättenkonzeption zu erstellen.

 

Für Bad Cannstatt sieht diese Konzeption vor, künftig in den Gewerbegebieten Pragstraße und Voltastraße Diskotheken, Tanzlokale und Swingerclubs ausnahmsweise zuzulassen. Im sogenannten B-Zentrum, welches Teile der Cannstatter Altstadt, den Bereich um den Wilhelmsplatz und den Bahnhofsbereich Bad Cannstatt umfasst, sollen Vergnügungsstätten wie Wettbüros und Spielhallen nur in Teilen ausnahmsweise zulässig und Vergnügungsstätten des Sex- und Erotikgewebes ausgeschlossen sein. „Der Altstadtbereich wurde herausgenommen“, sagte Hermann-Lambert Oediger vom Stadtplanungsamt dem Bezirksbeirat Bad Cannstatt in dessen jüngster Sitzung. Auch der Bereich um den Bahnhof ist nach der aktuellen Grenzziehung tabu für Vergnügungsstätten.

Eine Ausgleichsfläche muss benannt werden

Die Bezirksbeiräte waren mit dieser Abgrenzung dennoch nicht zufrieden. Das Cannstatter Carré dürfe ihrer Ansicht nach ebenso wenig in den Zulässigkeitsbereich gehören wie die Ausbuchtung in Richtung Altstadt, in der unter anderem König-Karl-Passage und Kaufhof liegen, merkten mehrere Fraktionssprecher an. Beim Carré konnte Oediger die Bezirksbeiräte beruhigen: „Eine Vergnügungsstätte wäre wenn überhaupt nur im zweiten Obergeschoss möglich, weil sowohl die Wildunger als auch die Kreuznacher Straße als Zugangsebenen gelten und Vergnügungsstätten im Erdgeschoss nicht erlaubt werden.“

Um den Rand der Altstadt mit dem Kaufhof aus dem Zulässigkeitsbereich zu streichen, müsste laut Oediger eine Ausgleichsfläche benannt werden. Peter Mielert (Grüne) schlug dafür die Eisenbahn-/Bahnhofstraße vor, Stefan Conzelmann (SPD) ein Stück der Waiblinger Straße und Roland Schmid den Bereich der Badstraße bis zur Bundesstraße 14. Er werde die Vorschläge „wohlwollend und gründlich“ prüfen, sicherte Oediger zu. Außerdem werde das Stadtplanungsamt klären, ob zumindest eine Diskothek im Carré ausgeschlossen werden könne, um Lärmbelastungen für die Anwohner zu verhindern.