Siebtklässler der Altenburgschule und Fünftklässler der Jahn-Realschule nehmen an der SchulKinoWoche teil und lernen dabei alles über das Medium Film.

Bad Cannstatt - Vom 21. bis zum 27. März findet bereits zum 13. Mal die SchulKinoWoche in Baden-Württemberg statt. 101 Schulen im Bundesland nehmen an der Aktion teil. In Stuttgart locken das Cinemaxx im SI-Centrum und das Metropol Kino in der Nähe des Schlossplatzes Schüler und Lehrkräfte in den Kinosaal.

 

Wer erinnert sich nicht gerne an Schulstunden zurück, die damit anfingen, dass der Lehrer einen Fernseher ins Klassenzimmer schob und der Klasse ein kollektives Lächeln aufs Gesicht zauberte. „Heute schauen wir einen Film“, hieß es dann. Einen Schritt weiter geht die SchulKinoWoche – hier finden Unterrichtsstunden direkt im Kino statt. Seit der Einführung der neuen Bildungspläne im Jahr 2016, ist die Medienbildung eine Leitperspektive und damit Kernthema an baden-württembergischen Schulen. „Filme schauen im Kino bietet den Schülern ein Gemeinschafterlebnis, auf dass sie sich viel gezielter einlassen können, als zu Hause oder in der Schule“, sagt Ina Wernstedt, Mitarbeiterin des Projekts.

Auch Schulen in Bad Cannstatt nehmen das Angebot gerne wahr. So wird die Klasse 7a der Altenburgschule teilnehmen. „Die Klassenlehrerin fand das Angebot der SchulKinoWoche toll“, sagt Schulleiterin Katrin Steinhhülb-Joos. Die Schule auf dem Hallschlag arbeitet auch sonst gerne mit dem Medium Film. So habe man mit den Schülern schon einen Film über Toleranz und zusammen mit Bewohnern des Altenburgheims einen Dokumentarfilm über den Hallschlag gedreht.

Medien sind ein wichtiges Thema

Die Martin-Luther-Schule verzichtet dieses Jahr auf einen Besuch der SchulKinoWoche. „Wir waren letztes Jahr dort und es hat uns sehr gefallen. Dieses Jahr werden unsere Schüler das Kinder- und Jugendtheater Jes in der Innenstadt besuchen“, sagt Direktor Markus Dölker. Medienkompetenz und -nutzung seien aber wichtige Themen an der Schule. Es gebe verschiedene Projekte, die sich mit Fernsehkonsum, dem Smartphone und anderen aktuellen Themen beschäftigen. „Wir haben auch Elternabende, auf denen wir die Eltern über die Mediennutzung ihrer Kinder informieren.“ Auch die fünften Klassen der Jahn-Realschule werden an der SchulKinoWoche teilnehmen.

Die Filme, die gezeigt werden, zielen auf alle Klassenstufen ab. Für die Kleinsten ab fünf, sechs, sieben oder acht Jahren zeigt das Cinemaxx „Pettersson und Findus“ nach den Kinderbüchern von Sven Nordquist, „Das Sams“, die Abenteuer des Robotors „Wall-E“ und „Heidi“. Für die größeren Schüler ab 13, 14 und 15 gibt es „The Circle“ – ein Film über das Silicon Valley –, die Kurzfilmreihe „Digital Me“ – die sich mit dem Leben im digitalen Zeitalter beschäftigt – und „Die Hartmanns“ – über das Leben eines Asylbewerbers in Deutschland – zu sehen. Im Metropol sind für Kinder von sechs bis zehn Jahren folgende Filme zu sehen: „Die kleine Hexe“, „Der Räuber Hotzenplotz“, „Paddington 2“, „Vorstadtkrokodile“ und „Unsere Erde 2“. Für die 13- bis 14-Jährigen läuft „Ballon“, „Hidden Figures“ und „Das schönste Mädchen der Welt“. An ausgewählten Terminen gibt es nach den Filmen Gespräche mit den Filmschaffenden – wie Frieder Schlaich, Regisseur von „Naomis Reise“ – oder erfahrenen Filmpädagogen der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg (MFG). „Vor jedem Film gibt es eine fünfminütige Einführung zum Film. Die Lehrer können den Schülern dabei bestimmte Aufgaben geben, die es während des Filmschauens zu beachten gilt“, sagt Wernstedt.

Spezielle Schulungen

Durch die SchulKinoWoche 2019 lernen die Schülerinnen und Schüler international bedeutsame Filmproduktionen kennen und lernen alles über die Besonderheiten des Mediums Film. „Die Kinder und Jugendlichen lernen, wie durch den Einsatz verschiedener Kameraperspektiven, Musik, Licht und Ton Stimmungen erzeugt werden.“ Zudem werden wichtige aktuelle Themen aus den Lehrplänen in den Filmen aufgegriffen. Um die Lehrkräfte auf die SchulKinoWoche vorzubereiten und auch die Nachbereitung in den Schulen zu erleichtern, finden im Vorfeld Online-Kurse – sogenannte Webinare – und Weiterbildungen an Stadt- und Kreismedienzentren statt.