Ludwigsburg: Susanne Mathes (mat)

„Die Schulen sind gehalten, mit dem Schulträger vernünftige Lösungen vor Ort zu finden“, so Haaga. Schulen aus verschiedenen Kommunen könnten ein Schwimmbad gemeinsam nutzen oder auf Freibäder ausweichen, „so dass Schwimmunterricht auch konzentriert in den Sommermonaten stattfinden kann“. Ottmar Breckel führt allerdings ins Feld, dass sich Freibäder für Grundschulen aus Sicherheits-, Aufsichts- und Witterungsgründen nicht eigneten.

 

Eigeninitiative ist wichtig

Eigeninitiative von Erziehungsberechtigten ist also unabdingbar – doch dass Eltern beim Schwimmenlernen hinterher sind, ist immer weniger selbstverständlich, hat Bernd Hafner, Vorsitzender der DLRG Bietigheim-Bissingen, beobachtet. „Es gibt Eltern, die kümmern sich einfach zu wenig darum.“ Erst recht, weil es mittlerweile viele Spaß- und Freizeitbäder gebe, „geheizt bis zum Geht-nicht-mehr und mit flachen Becken“, bei denen Schwimmkünste vermeintlich nicht mehr so wichtig seien.

Ein weiterer Fakt, der die Lage verschärfen könnte: „Viele Bäder sind in den 1960er und 1970er Jahren gebaut worden und kommen in die Jahre“, sagt Frank Dautel. Wer nicht kontinuierlich in Technik und Bausubstanz der Bäder investiert habe, den treffe womöglich der Bumerang-Effekt. Und bei finanziell klammen Kommunen kämen dann schnell die Bäder auf den Prüfstand, „auch wenn schon ein Bewusstsein dafür da ist, wie wichtig sie sind“.

Am absoluten Limit

Michael Bertet, Chef des Schwimmvereins Bietigheim-Bissingen, schwant gerade für kleinere Kommunen mit alten Bädern Böses: „Je mehr Bäder schließen, desto prekärer wird es. Und dann werden wir auch Ertrinkungstode erleben“, befürchtet er. In seiner Stadt bekräftigten die Wassersportvereine jüngst bei einer Sportler-Klausurtagung ihren Wunsch nach einem neuen Bad mit 50-Meter-Becken. Man sei in Bietigheim am absoluten Limit, sagt DLRG-Chef Bernd Hafner. Sein Kollege Michael Bertet schaut mit einem Anflug von Sehnsucht zum Ludwigsburger Campusbad, das Schulen und Vereinen vorbehalten ist. „Wenn man die Schwimmflächen mit der Öffentlichkeit teilen muss, schränkt das zusätzlich ein.“ Ottmar Breckel aus Asperg bringt es so auf den Punkt: „Wer keinen Purzelbaum kann, gerät deshalb nicht in Lebensgefahr. Wer nicht schwimmen kann, schon.“

Sicher im Wasser

Bronze als Minimum
Das Seepferdchen reicht nicht, um als sicherer Schwimmer zu gelten. Mindeststandard ist das Jugendschwimmabzeichen in Bronze. Dafür muss ein Kind unter anderem vom Beckenrand ins Wasser springen, in maximal einer Viertelstunde 200 Meter schwimmen und tauchend einen Gegenstand aus zwei Meter Tiefe holen können.

„Es gibt Eltern, die kümmern sich einfach zu wenig darum“

„Die Schulen sind gehalten, mit dem Schulträger vernünftige Lösungen vor Ort zu finden“, so Haaga. Schulen aus verschiedenen Kommunen könnten ein Schwimmbad gemeinsam nutzen oder auf Freibäder ausweichen, „so dass Schwimmunterricht auch konzentriert in den Sommermonaten stattfinden kann“. Ottmar Breckel führt allerdings ins Feld, dass sich Freibäder für Grundschulen aus Sicherheits-, Aufsichts- und Witterungsgründen nicht eigneten.

Eigeninitiative ist wichtig

Eigeninitiative von Erziehungsberechtigten ist also unabdingbar – doch dass Eltern beim Schwimmenlernen hinterher sind, ist immer weniger selbstverständlich, hat Bernd Hafner, Vorsitzender der DLRG Bietigheim-Bissingen, beobachtet. „Es gibt Eltern, die kümmern sich einfach zu wenig darum.“ Erst recht, weil es mittlerweile viele Spaß- und Freizeitbäder gebe, „geheizt bis zum Geht-nicht-mehr und mit flachen Becken“, bei denen Schwimmkünste vermeintlich nicht mehr so wichtig seien.

Ein weiterer Fakt, der die Lage verschärfen könnte: „Viele Bäder sind in den 1960er und 1970er Jahren gebaut worden und kommen in die Jahre“, sagt Frank Dautel. Wer nicht kontinuierlich in Technik und Bausubstanz der Bäder investiert habe, den treffe womöglich der Bumerang-Effekt. Und bei finanziell klammen Kommunen kämen dann schnell die Bäder auf den Prüfstand, „auch wenn schon ein Bewusstsein dafür da ist, wie wichtig sie sind“.

Am absoluten Limit

Michael Bertet, Chef des Schwimmvereins Bietigheim-Bissingen, schwant gerade für kleinere Kommunen mit alten Bädern Böses: „Je mehr Bäder schließen, desto prekärer wird es. Und dann werden wir auch Ertrinkungstode erleben“, befürchtet er. In seiner Stadt bekräftigten die Wassersportvereine jüngst bei einer Sportler-Klausurtagung ihren Wunsch nach einem neuen Bad mit 50-Meter-Becken. Man sei in Bietigheim am absoluten Limit, sagt DLRG-Chef Bernd Hafner. Sein Kollege Michael Bertet schaut mit einem Anflug von Sehnsucht zum Ludwigsburger Campusbad, das Schulen und Vereinen vorbehalten ist. „Wenn man die Schwimmflächen mit der Öffentlichkeit teilen muss, schränkt das zusätzlich ein.“ Ottmar Breckel aus Asperg bringt es so auf den Punkt: „Wer keinen Purzelbaum kann, gerät deshalb nicht in Lebensgefahr. Wer nicht schwimmen kann, schon.“

Sicher im Wasser

Bronze als Minimum
Das Seepferdchen reicht nicht, um als sicherer Schwimmer zu gelten. Mindeststandard ist das Jugendschwimmabzeichen in Bronze. Dafür muss ein Kind unter anderem vom Beckenrand ins Wasser springen, in maximal einer Viertelstunde 200 Meter schwimmen und tauchend einen Gegenstand aus zwei Meter Tiefe holen können.

Retter im Einsatz
Der DLRG-Bezirk Ludwigsburg mit rund 5000 Mitgliedern war vergangenes Jahr 610-mal für Hilfeleistungen bei Personen im Einsatz: Die Helfer haben dabei Menschen gerettet, betreut, abgesichert, gesucht oder ärztlich versorgt. Dazu zählen fünf Lebensrettungen; dreimal halfen DLRGler unter Einsatz ihres eigenen Lebens. Die DLRG kann auf aktiven Nachwuchs verweisen: 2017 wurden 105 Jugendliche im Kreis Juniorretter. 54 machten das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen in Gold, 627 erwarben das Abzeichen in Silber, 217 in Bronze.