Baden-Württemberg Angeblich mehr als 26 Wölfe im Oktober gesichtet

Bei der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg gehen nach dem Wolfsriss im Kreis Heilbronn immer mehr Berichte über Wölfe ein.
Freiburg/Stuttgart - Seit ein Wolf im Kreis Heilbronn drei Lämmer gerissen hat, sind die Baden-Württemberger gewarnt: Bei der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg gehen immer mehr Berichte über Wölfe ein. „Wir merken, dass die Leute aufmerksamer sind“, sagte Wildbiologe Felix Böcker. Im Oktober allein wurden der Behörde 26 angebliche Wolfssichtungen gemeldet. Allerdings gelang nur beim Fall der gerissenen Lämmer ein sicherer Nachweis, dass ein Wolf am Werk war.
Bei zwölf Meldungen handelte es sich um Sichtungen, die sich im Nachhinein nicht überprüfen ließen. Bei weiteren acht Fällen konnte die Behörde einen Wolf sicher ausschließen. „Oft werden Wölfe mit wolfsähnlichen Hunden verwechselt“, sagte Böcker.
Auch der Fall eines ebenfalls im Kreis Heilbronn gerissenen Rehs Ende Oktober landete in Freiburg. „Ein Wolf ist als Verursacher hier nicht auszuschließen“, sagte ein Sprecher des Umweltministeriums. Da der Kadaver im Nachhinein jedoch nicht untersucht werden konnte, ließe sich die Todesursache nicht zweifelsfrei feststellen.
Der Jagdverband fordert vom Land, den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen
Vor allem Jäger melden ihre Beobachtungen der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt. Der Landesjagdverband will seine Mitglieder für das Thema sensibilisieren. „Der Wolf wird uns zunehmend mehr beschäftigen“, sagte Klaus Lachenmaier, Leiter des Referats für Natur- und Artenschutz. Er sieht den Verband für die jetzige Situation gut aufgestellt. „Aber wenn die Zahl der Wölfe steigt, müssen wir wissen, wie wir damit umgehen wollen.“
Der Jagdverband fordert vom Land, den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen. Ähnlich wie der Luchs soll er zwar das ganze Jahr nicht bejagt werden dürfen. Durch die Aufnahme könnten die Jäger aber regulierend einschreiten, etwa bei „Problemwölfen“, die dem Menschen gefährlich werden könnten.
Unsere Empfehlung für Sie

Baden-Württemberg Lkw-Fahrer ist zu betrunken für Alkoholtest
Die Polizei hat einen Lastwagenfahrer aus dem Verkehr gezogen, der für einen Alkoholtest zu betrunken war. Der Mann war zuvor mit seinem Sattelzug auf einem Parkplatz gegen einen weiteren Laster gefahren.

Coronavirus in Baden-Württemberg Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf fast 140
Das Corona-Infektionsgeschehen hat in Baden-Württemberg weiter angezogen. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Sonntag bei 139,5. Die Schwelle der 100er-Inzidenz überschreiten 39 der 44 Stadt- und Landkreise.

Baden-Württemberg 400 000 Euro Schaden bei Brand eines Mehrfamilienhauses
Bei einem Brand eines Hauses im Landkreis Ravensburg ist ein großer Sachschaden entstanden. Wie es zu dem Feuer gekommen ist, ist noch unklar.

Baden-Württemberg Friedlicher Protest gegen Corona-Politik
Am Wochenende haben an mehreren Orten im Südwesten wieder Menschen gegen die Corona-Maßnahmen protestiert. Zuvor musste sich auch die Justiz damit beschäftigen.

Grün-schwarze Koalition in Baden-Württemberg „Unsere Finanzpolitik wird epochal anders“
In der grün-schwarzen Koalition will die Südwest-CDU sich neu erfinden. Im Interview erläutert CDU-Generalsekretär Manuel Hagel, wie die gerupfte Partei sich neben den erstarkten Grünen behaupten will.

Rückendeckung für Winfried Kretschmann Verhaltene Zustimmung zu Grün-Schwarz
Die Grünen im Land stützen die Entscheidung des Ministerpräsidenten Kretschmann für eine Neuauflage der Koalition mit der CDU. Doch die Begeisterung fehlt.