Die Einwohnerzahl im Südwesten ist auf einem Höchststand. Allein in den ersten drei Quartalen 2012 stieg sie um etwa 49.000 auf rund 10.835.000 Menschen.

Stuttgart - Die Einwohnerzahl in Baden-Württembergs ist auf Rekordniveau. Von Januar bis September 2012 stieg sie um etwa 49.000 auf rund 10,835 Millionen Menschen, wie das Statistische Landesamt am Montag in Stuttgart mitteilte. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2011 betrug das Wachstum etwa 32.000 Einwohner. In den Jahren 2008 und 2009 war die Bevölkerungszahl noch zurückgegangen und 2010 nur moderat um 9000 angestiegen.

 

Als Gründe für diese Entwicklung machten die Statistiker vor allem die seit Mai 2011 gültige volle Arbeitnehmerfreizügigkeit für Bürger aus acht EU-Staaten, die günstige Wirtschaftsentwicklung im Südwesten sowie die schwierige Arbeitsmarktsituation in mehreren EU-Krisenländern aus.

Der sogenannte Wanderungsgewinn, also die Differenz zwischen Zu- und Fortgezogenen, kletterte in den ersten drei Quartalen auf 58 100 Menschen. Das sei der höchste Wanderungsgewinn seit dem Jahr 2001, hieß es weiter. Im Gesamtjahr 2011 zog es vergleichsweise „nur“ 41.500 Personen in den Südwesten. Die Zahl der Geborenen lag hingegen um rund 8800 unter jener der Gestorbenen.

Im Vergleich der 44 Stadt- und Landkreise zeigen sich Unterschiede bei der Entwicklung: 39 konnten ihre Einwohnerzahl steigern, davon acht mit einem Anstieg von mehr als 2000 Menschen. Den mit Abstand höchsten Zuwachs verzeichnete den Angaben nach Stuttgart mit einem Plus von 5000 Personen. Geschrumpft seien die Bevölkerungszahlen hingegen in den Landkreisen Freudenstadt und Rottweil sowie im Neckar-Odenwald-, Main-Tauber- und im Zollernalbkreis.

Ein Geburtenplus gab es lediglich in 8 der 44 Kreise: in den Stadtkreisen Freiburg, Stuttgart, Heidelberg und Ulm sowie in den Landkreise Böblingen, Ludwigsburg, Tübingen und Biberach. Vor allem der Ostalb-, der Rhein-Neckar-, der Schwarzwald-Baar- und der Ortenaukreis sowie der Landkreis Karlsruhe wiesen nach Zahlen des Landesamts hingegen ein deutliches Geburtendefizit auf.