Die Integrationsbeauftragte Widmann-Mauz will ein Kopftuchverbot für Kinder in Grundschulen prüfen lassen. Südwest-Kultusministerin Eisenmann begrüßt die Idee, findet das Verbot allerdings schwer durchsetzbar.

Stuttgart - Die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hat sich für ein Kopftuchverbot an Grundschulen und in Kindergärten ausgesprochen. Der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ sagte sie: „Ich halte es für äußerst bedenklich, wenn junge Mädchen ein Kopftuch in der Grundschule oder gar in der Kita tragen. Deshalb halte ich ein Verbot zumindest bis zur Religionsmündigkeit für sinnvoll.“

 

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Eisenmann ergänzte allerdings, dass „in der Praxis“ ein solches Verbot aufgrund der Schulpflicht rechtlich schwer durchsetzbar wäre, „da wir die Kinder ja nicht einfach vom Unterricht ausschließen können. Viel wichtiger ist deshalb aus meiner Sicht, dass die Schulen in solchen Fällen das Gespräch und den Konsens mit den Eltern suchen.“ Dem Ministerium liegen bisher keine Berichte vor, wonach es zu Problemen oder Auffälligkeiten mit Kopftüchern an Grundschulen im Südwesten gekommen sei.

Das Parlament in Österreich hatte am Mittwoch ein Verbot von Kopftüchern an Grundschulen beschlossen. Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz (CDU), fordert die Prüfung eines solchen Verbotes für Kinder an Schulen.