In Baden-Württember wurden steigende Zahlen bei häuslicher Gewalt verzeichnet. Die Zahl der Opfer stieg im vergangenen Jahr auf den höchsten Stand seit 2012. Mehr als 12.000 Opfer gab es 2016.

Stuttgart - Häusliche Gewalt nimmt im Südwesten zu. Die Zahl der Opfer stieg im vergangenen Jahr auf den höchsten Stand seit 2012. Dabei erlitten in 12.016 Fällen Menschen Verletzungen, wurden vergewaltigt oder gegen ihren Willen festgehalten, wie das Innenministerium in Stuttgart in einer Antwort auf eine CDU-Anfrage berichtete. Im Jahr zuvor waren es 11 334 Opfer, vor fünf Jahren 11 229, wobei Mehrfachnennungen bei mehrmals Verletzten möglich sind. Im Jahr 2016 waren 9966 Frauen und 2050 Männer betroffen. Die Zahl der männlichen Opfer hatte 2015 noch bei 1971 gelegen. Vier Männer und 23 Frauen starben bei den Attacken.

 

In der polizeilichen Kriminalitätsstatistik fällt unter „häusliche Gewalt“ die „direkte physische oder psychische Einflussnahme von gewisser Erheblichkeit auf Ehe- oder gleichzustellende Partner einer Beziehung (...), wobei die Beziehung auch bereits aufgelöst worden sein kann“. Tatorte sind nicht nur auf den Wohnbereich begrenzt, sondern umfassen alle Lebensbereiche der Partner oder Ex-Partner.

Die Entwicklung im Jahr 2016 liegt laut Innenministerium in einem Anstieg der Zahl leichter Körperverletzungen begründet. Laut Ministerium steigt auch die Bereitschaft, seinen Peiniger anzuzeigen.