Die aktuelle Lage sei politisch bedenklich, erklärt Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Er sieht einen Vertrauensverlust in die Institutionen.

Stuttgart - Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat sich besorgt gezeigt über den „Vertrauensverlust in demokratische Institutionen“. Der Grünen-Politiker sagte dem „Badischen Tagblatt“ (Samstag): „Die Pandemie und ihre Folgen zermürbt uns alle, das zehrt an den Kräften.“ Politisch sei die Lage ebenfalls bedenklich. „Da verrutscht etwas.“ Dass der Mangel an Vertrauen selbst Kernstaaten der Demokratie wie die USA betreffe, „gibt mir schon arg zu denken“. Das setze sich jetzt in Teilen der Gesellschaft fest.

 

Gegner der Corona-Politik folgten „kruden Verschwörungsmythen“ und schotteten sich ab vor dem wissenschaftlichen Diskurs. „Das verstört mich als Naturwissenschaftler zutiefst“, sagte der frühere Biologie- und Chemielehrer. Die Demokratie lebe von der Kraft des besseren Arguments. „Wir können uns nur auf der Grundlage von Fakten einigen. Wenn man sich diesem Grundsatz verschließt, bricht der demokratische Grundkonsens auseinander.“