Nachdem Wissenschaftler den Kontakt zu dem einst mit Peilsender ausgestatteten Tier verloren haben, ist er wieder aufgefallen - allerdings unangenehm. Er soll im Oberen Donautal Schafe und Ziegen gerissen haben.

Stuttgart - Der ehemalige Forschungsluchs „Friedl“ ist zurück: Ein knappes Jahr, nachdem Wissenschaftler den Kontakt zu dem einst mit Peilsender ausgestatteten Tier verloren haben, ist er wieder aufgefallen - allerdings unangenehm. Fünf im Oberen Donautal bei Sigmaringen gerissene Nutztiere - drei Schafe und zwei Ziegen - gehen zweifelsfrei auf das Konto von „Friedl“, wie die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg mitteilte. Das belegten Gentests.

 

Der Fall gibt Experten aber Rätsel auf: „Luchse ernähren sich gewöhnlich nur von Wildtieren, wie zum Beispiel von Rehen. Nutztiere werden selten Opfer dieser scheuen Waldbewohner“, sagte Sprecherin Kaisu Makkonen-Spiecker. Man gehe bislang davon aus, dass es sich um einen unerklärlichen Einzelfall handele. Dem betroffenen Landwirt wird der Schaden aus Mitteln eines Entschädigungsfonds ersetzt.

Luchs „Friedl“ stammt aus der Schweiz. Im April 2015 wurde er im Schwarzwald für wissenschaftliche Zwecke mit einem Peilsender ausgestattet. Das Halsband löste sich wie vorgesehen nach einem Jahr. Die Erneuerung des Senders durch den Austausch der Batterie schlug fehl.