Nach den Beißattacken durch Hunde in den vergangenen Wochen hat der Landestierschutzverband die Einführung eines Hundeführerscheins gefordert. Das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz sieht dafür jedoch keine Notwendigkeit.

Stuttgart - Trotz mehrerer Angriffen von Hunden auf Menschen - einer davon tödlich - ist ein Hundeführerschein in Baden-Württemberg zunächst kein Thema. Das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz will im Oktober bei der Sitzung des Landestierschutzbeirats zwar über die Haltung gefährlicher Hunde diskutieren. Einen vom Landestierschutzverband geforderten Hundeführerschein lehnt das Ministerium jedoch ab, wie eine Sprecherin mitteilte.

 

„Eine gesetzliche Regelung bringt nur etwas, wenn sie auch kontrolliert wird“, sagte sie. Das sei den Kommunen nicht zuzumuten. „Wir begrüßen aber, wenn die Gemeinden genauer hinschauen.“

Ministerium appelliert an Hundehalter

Beim Städtetag geht man ebenfalls davon aus, dass es sich bei den Angriffen um Einzelfälle handelt und eine weitere gesetzliche Regelung nicht nötig ist. Es gebe Kampfhundeverordnungen, in denen beispielsweise stehe, welche Hunde Maulkorb tragen müssten, sagte eine Sprecherin. Der Gemeindevollzugsdienst kontrolliere das auch. Das Ministerium appellierte indes an die Halter, sich ihre Verantwortung bei der Haltung eines Hundes bewusst zu machen.

Im Mai hatte ein Hund der Rasse Kangal eine 72-Jährige in Stetten am kalten Markt (Kreis Sigmaringen) totgebissen. In den folgenden Wochen wurden weitere Angriffe von Hunden auf Menschen gemeldet.